BONN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die neuesten Bilder des Event Horizon Telescope (EHT) zeigen unerwartete Veränderungen in den Magnetfeldern um das supermassereiche Schwarze Loch M87*. Diese Entdeckungen werfen neue Fragen zur Dynamik und Komplexität der Umgebung um Schwarze Löcher auf und bestätigen gleichzeitig Einsteins Vorhersagen.

Die Event Horizon Telescope (EHT)-Kollaboration hat kürzlich neue, detaillierte Bilder des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M87 veröffentlicht. Diese Bilder offenbaren eine dynamische Umgebung mit sich verändernden Polarisationsmustern, die durch die Magnetfelder des Schwarzen Lochs verursacht werden. Besonders bemerkenswert ist die Entdeckung unerwarteter Umkehrungen im polarisierten Licht zwischen 2017 und 2021, was auf eine dynamische und sich entwickelnde magnetische Umgebung hindeutet.
Zum ersten Mal konnten Forscher schwache Jet-Emissionen in der Nähe der Basis des relativistischen Jets von M87 identifizieren. Diese Entdeckung wurde durch die Hinzufügung neuer Teleskope und verbesserte Kalibrierung ermöglicht. Die Ergebnisse bestätigen Einsteins Vorhersagen eines stabilen Schwarzen-Loch-Schattens, während sie gleichzeitig überraschende Turbulenzen in den Magnetfeldern und der Jet-Bildung aufdecken.
Die EHT-Kollaboration, an der das Max-Planck-Institut für Radioastronomie maßgeblich beteiligt ist, hat durch den Vergleich von Beobachtungen aus den Jahren 2017, 2018 und 2021 gezeigt, wie sich die Magnetfelder in der Nähe des Schwarzen Lochs im Laufe der Zeit verändern. Diese Veränderungen können sowohl auf die magnetische Struktur des Schwarzen Lochs selbst als auch auf dazwischenliegende Materie zurückzuführen sein, die die Polarisation des Lichts auf seinem Weg zur Erde verzerrt.
Die neuen Beobachtungen bieten wertvolle Einblicke in das Verhalten von Materie und Energie in den extremen Umgebungen um Schwarze Löcher. Die Entdeckung, dass sich das Polarisationsmuster erheblich verändert hat, während die Ringgröße konstant blieb, zeigt, dass das magnetisierte Plasma in der Nähe des Ereignishorizonts alles andere als statisch ist. Diese dynamische und komplexe Umgebung stellt bestehende Modelle in Frage und unterstreicht, wie viel über die Prozesse in der Nähe des Ereignishorizonts noch aufzuklären bleibt.
Die EHT-Beobachtungen von 2021 wurden durch die Integration von zwei neuen Teleskopen, Kitt Peak in Arizona und NOEMA in Frankreich, entscheidend verbessert. Diese Erweiterungen erhöhten die Empfindlichkeit und Bildschärfe des Teleskop-Netzwerks erheblich. Technische Leistungsverbesserungen am Grönland-Teleskop und am James-Clerk-Maxwell-Teleskop trugen ebenfalls zur Verbesserung der Datenqualität bei.
Die mehrjährigen Beobachtungen vertiefen unser Verständnis einer der extremsten Umgebungen des Universums. Sie bestätigen Einsteins Vorhersagen und decken gleichzeitig eine neue Komplexität in Magnetfeldern und der Entstehung von Jets auf. Diese Ergebnisse zeigen den Wert einer langfristigen internationalen Zusammenarbeit und nachhaltiger technischer Innovationen in der Radioastronomie, die völlig neue Fenster zum Universum öffnen.

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