LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass identische depressive Symptome auf unterschiedliche Gehirnprofile zurückzuführen sein können. Diese Erkenntnis könnte den Weg für personalisierte Behandlungsansätze ebnen.
Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit, doch ihre Behandlung bleibt oft unzureichend. Eine neue Studie hat nun aufgedeckt, dass die gleichen klinischen Symptome von Depressionen auf unterschiedliche neurobiologische Profile zurückzuführen sein können. Diese Entdeckung könnte die Tür zu individuelleren Behandlungsansätzen öffnen und die Erfolgsquote von Therapien erhöhen.
Forscher nutzten Bildgebungsdaten aus der UK Biobank, um die Beziehung zwischen klinischen Symptomen und neurobiologischen Profilen zu untersuchen. Sie fanden heraus, dass selbst bei ähnlichen Symptomen die zugrunde liegende Neurobiologie der Patienten stark variieren kann. Ein spezifisches Gehirnprofil wurde mit kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht, was darauf hindeutet, dass MRT-Daten klinische Ergebnisse vorhersagen könnten, die allein durch Symptome nicht erkennbar sind.
Die Studie hebt hervor, dass es viele Wege zur Depression gibt, da mehrere neurobiologische Profile zu identischen Symptomen führen können. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit, Depressionen sowohl nach Symptomen als auch nach Gehirnveränderungen zu unterteilen, um die Behandlung gezielter anpassen zu können.
Dr. Janine D. Bijsterbosch von der Washington University School of Medicine betont, dass die Heterogenität in der Depression, also die Unterschiede zwischen Patienten mit derselben Diagnose, ein langjähriges Thema in der Forschung ist. Diese Unterschiede betreffen sowohl die klinischen Merkmale als auch die neurobiologischen Grundlagen der Erkrankung.
Die Forscher gruppierten Patienten basierend auf ihren spezifischen klinischen Präsentationen und fanden einzigartige Gruppen, die ein Symptom wie eine depressive Stimmung erlebten, aber nicht andere häufige Symptome wie geringe Motivation. Diese Gruppen wurden dann mit einer Gruppe mit gemischtem Symptombild verglichen, um die neurobiologischen Profile zu analysieren.
Dr. Yvette I. Sheline von der University of Pennsylvania erklärt, dass die Aufteilung der Patienten nach ihrer klinischen Präsentation zu stärkeren und deutlicheren Gehirnveränderungen führte. Diese Forschung zeigt, dass mehr als ein Gehirnprofil zu derselben klinischen Präsentation bei akuter Depression führen kann, was erstmals konkrete Beweise für eine viele-zu-eins Gehirn-Symptom-Zuordnung liefert.
Ein bemerkenswertes neurobiologisches Profil war mit schlechterer Kognition verbunden, was ein wichtiges klinisches Ergebnis darstellt, das das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen kann. Ein MRT-Scan der Neurobiologie könnte das Potenzial haben, klinische Ergebnisse vorherzusagen, die allein durch das Screening von Depressionssymptomen nicht erfasst werden können.
Dr. Deanna M. Barch von der Washington University hofft, dass die Ergebnisse der Studie zukünftige Arbeiten motivieren werden, die Variationen in der Depression zu entwirren. Dies könnte zur Entwicklung von Werkzeugen führen, die die komplexen Beziehungen zwischen klinischen und neurobiologischen Quellen der Heterogenität adressieren.
Die Identifizierung von unterschiedlichen Subtypen der Depression, die möglicherweise unterschiedlich auf Behandlungen ansprechen, könnte die klinische Versorgung von Patienten mit Depressionen in der Zukunft erheblich verbessern. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass die Identifizierung solcher Subtypen nur durch die Berücksichtigung sowohl klinischer als auch neurobiologischer Heterogenität erreichbar sein wird.
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