LONDON (IT BOLTWISE) – Die Suche nach außerirdischem Leben könnte eine neue Wendung nehmen, da Forscher eine potenziell lebensfreundliche Klasse von Planeten entdeckt haben, die ohne flüssiges Wasser auskommen könnte.

Die Vorstellung, dass Leben ohne Wasser existieren könnte, stellt eine grundlegende Veränderung in der Astrobiologie dar. Bislang galt flüssiges Wasser als unverzichtbar für die Entstehung und den Erhalt von Leben. Doch ein internationales Forscherteam hat nun eine Theorie entwickelt, die ionische Flüssigkeiten als mögliche Alternative zu Wasser vorschlägt. Diese flüssigen Salze könnten als Lösungsmittel für biologische Prozesse fungieren und damit die Grundlage für Leben auf wasserlosen Planeten bilden.
Ionische Flüssigkeiten sind Salze mit einem niedrigen Schmelzpunkt, die bereits bei Temperaturen unter hundert Grad Celsius flüssig werden. Im Gegensatz zu Wasser bestehen sie aus elektrisch geladenen Ionen, was ihnen einzigartige chemische Eigenschaften verleiht. Diese Eigenschaften könnten es ermöglichen, dass biologische Moleküle in ihnen stabil bleiben und chemische Reaktionen fördern, ohne toxisch zu wirken. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass viele Gesteinsplaneten, die bisher als lebensfeindlich galten, tatsächlich lebensfreundlich sein könnten.
Die Forscher um Rachana Agrawal vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben im Labor Bedingungen simuliert, die auf trockenen Gesteinsplaneten herrschen könnten. Dabei zeigte sich, dass sich ionische Flüssigkeiten aus Schwefelsäure und stickstoffhaltigen organischen Molekülen bilden können. Schwefelsäure könnte durch vulkanische Aktivitäten in die Atmosphäre gelangen, während stickstoffhaltige Moleküle bereits im Weltall weit verbreitet sind. Diese Erkenntnisse erweitern das Konzept der planetarischen Lebensfreundlichkeit erheblich.
Ein entscheidender Vorteil ionischer Flüssigkeiten ist ihr extrem niedriger Dampfdruck, der sie auch auf Planeten mit dünnen oder gar keinen Atmosphären stabil hält. Dies unterscheidet sie von Wasser, das unter solchen Bedingungen schnell verdampfen würde. Die Möglichkeit, dass solche Flüssigkeiten auf vielen Planeten existieren, könnte die Anzahl potenziell lebensfreundlicher Welten im Universum erheblich erhöhen. Diese Entdeckung könnte die Suche nach außerirdischem Leben revolutionieren und neue Perspektiven für die Astrobiologie eröffnen.

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