MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Methode zur Kartierung von Gehirnnetzwerken verspricht, die Art und Weise, wie wir neuronale Verbindungen verstehen, grundlegend zu verändern. Diese innovative Technik, bekannt als LICONN, ermöglicht es Wissenschaftlern, Gehirngewebe mit einer bisher unerreichten Detailgenauigkeit zu rekonstruieren und synaptische Verbindungen zu kartieren.
Die Komplexität des menschlichen Gehirns stellt Wissenschaftler seit jeher vor große Herausforderungen. Milliarden von Nervenzellen sind in einem dichten Netzwerk miteinander verbunden, das ständig Signale verarbeitet und es uns ermöglicht, Erinnerungen abzurufen oder unseren Körper zu bewegen. Um dieses komplizierte Netzwerk zu verstehen, ist ein präziser Einblick in die Anordnung und Verbindung dieser Nervenzellen erforderlich. Eine neue Methode namens LICONN, entwickelt von Wissenschaftlern am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Zusammenarbeit mit Google Research, bietet nun eine bahnbrechende Lösung.
LICONN, eine Abkürzung für Light-Microscopy-Based Connectomics, nutzt die Eigenschaften von Hydrogel, um Gehirngewebe zu erweitern und so eine nanoskalige Bildgebung zu ermöglichen. Diese Technik erlaubt es, die neuronale Architektur mit einer Detailgenauigkeit zu betrachten, die bisher nur mit Elektronenmikroskopen möglich war. Durch die Einbettung des Gehirngewebes in Hydrogel und dessen kontrollierte Expansion können Forscher die feinen Strukturen der Zellen auflösen und so ein detailliertes Bild der synaptischen Verbindungen erstellen.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Methode ist die Integration von Künstlicher Intelligenz. Durch den Einsatz von Deep-Learning-Techniken, die von Google Research entwickelt wurden, können neuronale Strukturen und synaptische Verbindungen automatisch kartiert werden. Dies ermöglicht eine großflächige Kartierung neuronaler Verbindungen, die weltweit zugänglich ist, ohne dass teure Spezialausrüstung erforderlich ist.
Die Entwicklung von LICONN wurde von Mojtaba R. Tavakoli, Julia Lyudchik und Johann Danzl vom High-Resolution Optical Imaging for Biology Forschungsteam am ISTA geleitet. Sie arbeiteten eng mit der Novarino-Gruppe am ISTA und Michal Januszewski sowie Viren Jain von Google Research zusammen. Die Methode wurde kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
Ein bemerkenswerter Aspekt von LICONN ist die Fähigkeit, nicht nur die Struktur, sondern auch die Funktion innerhalb neuronaler Schaltkreise zu kartieren. Durch die Visualisierung komplexer molekularer Maschinen neben der Struktur der Neuronen eröffnet sich die Möglichkeit, spezifische Moleküle in den Kontext der strukturellen Rekonstruktion zu setzen. Dies bietet eine neue Qualität der Information, die für das Verständnis der Funktionsweise des Gehirns von entscheidender Bedeutung ist.
Die Kombination aus Chemie, Neurowissenschaften und KI-gestütztem Deep Learning macht LICONN zu einer wegweisenden Methode, die das Potenzial hat, die Forschung an neuronalen Netzwerken maßgeblich voranzutreiben. Die Fähigkeit, synaptische Verbindungen auf molekularer Ebene zu kartieren, könnte neue Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns sowohl in gesundem als auch in krankem Zustand bieten.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Bachelorand / Masterand (m/w/d) – Potenziale und Risiken von Einkaufsplattformen in Verbindung mit KI-Features

Sales Manager (all genders) - KI-Software für nachhaltig optimierte Baustofflogistik

Technische Expertin KI-Governance (w/m/d)

Senior Controlling Business Partner for Data & AI (f/m/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Neue Methode zur detaillierten Kartierung von Gehirnnetzwerken" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Neue Methode zur detaillierten Kartierung von Gehirnnetzwerken" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Neue Methode zur detaillierten Kartierung von Gehirnnetzwerken« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!