LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie der Northwestern University wirft Zweifel an der weit verbreiteten Annahme auf, dass das Spielen von Jugend-Football zu einer schädlichen Anhäufung von Proteinen im Gehirn führt.
In den letzten Jahren haben Wissenschaftler und Befürworter davor gewarnt, dass Kontaktsportarten wie Football und Hockey das Risiko für Gehirnerkrankungen wie Alzheimer oder chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE) erhöhen könnten. Diese Annahme basiert auf der Vorstellung, dass sich ein spezifisches Protein im Gehirn ansammelt. Eine neue Studie der Northwestern University stellt diese Theorie jedoch in Frage. Die Forscher untersuchten 174 gespendete Gehirne, darunter auch von ehemaligen Highschool- und College-Footballspielern, und fanden keinen Zusammenhang zwischen Kontaktsportarten und einem Überschuss an Tau-Protein in einer wichtigen Gedächtnisregion. Stattdessen war die Proteinansammlung stärker mit dem Alter als mit Kopfverletzungen verbunden. Die Ergebnisse mahnen zur Vorsicht bei der Überinterpretation subtiler Gehirnveränderungen als Krankheitsbeweis. Die Studie, die kürzlich im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlicht wurde, hebt die Herausforderungen hervor, normale Alterungsprozesse von krankhaften Veränderungen im Gehirn zu unterscheiden. Die Forscher analysierten Gehirngewebe vom Lieber Institute for Brain Development, das Spenden von Personen mit psychiatrischen Erkrankungen sammelt. Von den 174 Proben stammten 48 von Männern, die in der Highschool oder im College Football gespielt hatten, während 126 keine Geschichte von Kontaktsportarten hatten. Die Studie schloss keine Gehirne von Profisportlern ein. Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf eine kleine, mit dem Gedächtnis verbundene Gehirnregion namens CA2, die Teil des Hippocampus ist. Diese Region zeigt oft eine Anhäufung von phosphoryliertem Tau (p-tau), das in verschiedenen Kontexten, einschließlich normaler Alterung und Alzheimer, vorkommt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die p-tau-Anhäufung in CA2 nicht spezifisch für Kontaktsportarten ist. Stattdessen war das Vorhandensein von p-tau in dieser Region statistisch mit dem Alter verbunden. Die Autoren der Studie fordern größere Studien, um besser zu verstehen, wie p-tau mit Alterung und Kopfverletzungen zusammenhängt, und drängen die wissenschaftliche Gemeinschaft, Annahmen über neurodegenerative Erkrankungen kritisch zu hinterfragen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Softwarearchitekt - Künstliche Intelligenz (m/w/d)

Senior Consultant AI Governance, Compliance & Risk (m/w/d)

Referent/Referentin Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in Voll- und Teilzeit (m/w/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Neue Studie stellt Zusammenhang zwischen Football und Gehirnprotein in Frage" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Neue Studie stellt Zusammenhang zwischen Football und Gehirnprotein in Frage" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Neue Studie stellt Zusammenhang zwischen Football und Gehirnprotein in Frage« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!