MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Methode zur Untersuchung der molekularen Grundlagen des Gedächtnisses könnte die Tür zu neuen Behandlungen für neurologische Störungen öffnen.

Die Erforschung der Mechanismen, die unserem Gedächtnis zugrunde liegen, hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht. Wissenschaftler der Harvard University haben eine innovative Technik namens EPSILON entwickelt, die es ermöglicht, die Proteine zu kartieren, die an der Gedächtnisbildung beteiligt sind. Diese Methode bietet einen detaillierten Einblick in die molekulare Architektur des Lernens und könnte neue Wege zur Behandlung von Gedächtnisstörungen wie Alzheimer eröffnen.
EPSILON konzentriert sich auf die Verfolgung von AMPARs, entscheidenden Rezeptoren, die die synaptische Stärke regulieren. Durch den Einsatz fortschrittlicher Fluoreszenzmarkierung und hochauflösender Bildgebung konnten Forscher synaptische Veränderungen in Mäusen während Lernaufgaben nachverfolgen. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da sie die Regeln aufzeigen, nach denen das Gehirn entscheidet, welche Synapsen bei der Speicherung eines Gedächtnisses gestärkt oder geschwächt werden.
Die Technik ermöglicht es, die Bewegung von AMPAR-Proteinen während der synaptischen Plastizität in lebenden Gehirnen zu verfolgen. Dies bietet eine bisher unerreichte Möglichkeit, die synaptischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Gedächtnis über Zeit und Raum zu visualisieren. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, neue Behandlungen für Gedächtnisbeeinträchtigungen wie Demenz zu entwickeln.
Die Anwendung von EPSILON hat bereits faszinierende Ergebnisse geliefert. Bei der Untersuchung von Mäusen, die einer kontextuellen Furchtkonditionierung unterzogen wurden, konnten die Forscher eine Korrelation zwischen AMPARs und der Expression des sofort frühen Genprodukts cFos feststellen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der AMPAR-Verkehr eng mit dauerhaften Gedächtnisspuren im Gehirn verbunden ist.
Adam Cohen, Professor für Chemie und Chemische Biologie sowie Physik an der Harvard University, betont die Bedeutung der Grundlagenforschung für den Fortschritt in der Wissenschaft. Die Entwicklung von EPSILON zeigt, wie grundlegende wissenschaftliche Entdeckungen zu bedeutenden Fortschritten in der Medizin führen können.
In Zukunft könnte EPSILON auf verschiedene kognitive Phänomene angewendet werden, um therapeutische Strategien zur Behandlung von Gedächtnisbeeinträchtigungen zu verbessern. Die Forscher haben das molekulare Werkzeug bereits an Labore weltweit verteilt, die nun beginnen, die Regulierung der synaptischen Stärke in ihren spezifischen Forschungsfragen zu untersuchen.

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