ANN ARBOR / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler der University of Michigan haben einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung der menschlichen Temperaturwahrnehmung erzielt. Erstmals wurde ein vollständiger neuronaler Schaltkreis kartiert, der die Wahrnehmung von kühlen Temperaturen vom Hautkontakt bis zum Gehirn beschreibt.
Die Entdeckung eines vollständigen neuronalen Schaltkreises, der kühle Temperaturen von der Haut bis zum Gehirn überträgt, stellt einen Meilenstein in der Neurowissenschaft dar. Forscher der University of Michigan haben gezeigt, dass dieser Schaltkreis spezifisch für die Wahrnehmung von harmloser Kühle verantwortlich ist und sich von den komplexeren Wegen unterscheidet, die schmerzhafte Kälteempfindungen vermitteln.
Diese Erkenntnis ist nicht nur von akademischem Interesse, sondern hat auch potenzielle medizinische Anwendungen. Viele Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, leiden unter kälteinduzierten Schmerzen. Das Verständnis der spezifischen Schaltkreise, die harmlose Kühle wahrnehmen, könnte zur Entwicklung gezielter Therapien führen, die diese Schmerzen lindern, ohne die normale Temperaturwahrnehmung zu beeinträchtigen.
Der Schaltkreis beginnt mit molekularen Sensoren in der Haut, die auf Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius reagieren. Diese Sensoren aktivieren primäre sensorische Neuronen, die das Signal an das Rückenmark senden. Dort wird das Signal durch spezielle Interneuronen verstärkt, bevor es über Projektionsneuronen das Gehirn erreicht.
Interessanterweise unterscheidet sich dieser Schaltkreis von den Wegen, die schmerzhafte Kälteempfindungen vermitteln. Dies deutet darauf hin, dass die Evolution unterschiedliche Schaltkreise für die Wahrnehmung von harmloser und schmerzhafter Kälte entwickelt hat, um präzise thermische Wahrnehmungen und angemessene Verhaltensreaktionen auf Umweltveränderungen zu gewährleisten.
Die Forschung, die in Zusammenarbeit mit dem Life Sciences Institute der University of Michigan durchgeführt wurde, könnte auch dazu beitragen, die Mechanismen zu verstehen, die bei Krankheiten oder Verletzungen fehlschlagen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Therapien, die gesunde Empfindungen wiederherstellen, ohne die normale Temperaturwahrnehmung zu beeinträchtigen.
In zukünftigen Studien plant das Team, die Schaltkreise zu identifizieren, die an akuten Kälteschmerzen beteiligt sind. Diese könnten komplexer sein und mehrere Wege umfassen, insbesondere in riskanteren Situationen. Die Forscher sind auch daran interessiert, wie das Gehirn diese verschiedenen Hautsignale verarbeitet und wie wir gelernt haben, zwischen ihnen zu unterscheiden und sie mit Emotionen zu verbinden, um uns zu schützen.

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