DURHAM / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein innovatives Werkzeug, das von Forschern entwickelt wurde, ermöglicht es, die Alterungsgeschwindigkeit einer Person anhand eines einzigen MRT-Gehirnscans zu schätzen und das Risiko chronischer Erkrankungen sowie Demenz Jahre vor dem Auftreten von Symptomen vorherzusagen.
Ein neues Werkzeug, das von Wissenschaftlern der Duke University entwickelt wurde, könnte die Art und Weise revolutionieren, wie wir das Altern und das Risiko von Demenzerkrankungen verstehen. Durch die Analyse eines einzigen MRT-Gehirnscans kann das Tool die Geschwindigkeit der Alterung einer Person schätzen und das Risiko für chronische Krankheiten und Demenz Jahre vor dem Auftreten von Symptomen vorhersagen. Diese Methode unterscheidet sich von traditionellen “Aging Clocks”, da sie auf longitudinalen Daten derselben Individuen basiert, wodurch generelle Verzerrungen vermieden werden.
Die Forscher fanden heraus, dass die auf dem Gehirn basierende Alterungsrate stark mit einer schlechteren kognitiven Leistung, dem Schrumpfen von Gedächtnisregionen und einem erhöhten Demenzrisiko verbunden ist. Personen, die schneller alterten, entwickelten auch häufiger chronische Krankheiten und hatten ein höheres Risiko für einen frühen Tod. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsvorsorge haben, indem sie frühzeitige Interventionen ermöglichen.
Das Werkzeug, das in Zusammenarbeit mit der Harvard University und der University of Otago in Neuseeland entwickelt wurde, ist weltweit anwendbar und hat sich in verschiedenen ethnischen und sozioökonomischen Gruppen als genau erwiesen. Dies könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Lebensqualität im Alter zu erhöhen.
Die Forscher nutzten Daten aus der Dunedin-Studie, die seit der Geburt von 1.037 Personen in den Jahren 1972 und 1973 durchgeführt wird. Diese Langzeitstudie ermöglichte es, die Alterungsgeschwindigkeit anhand von Veränderungen in verschiedenen Gesundheitsmarkern zu messen. Das neue Tool, DunedinPACNI genannt, wurde darauf trainiert, diese Alterungsrate allein anhand eines Gehirn-MRTs zu schätzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die schneller altern, schlechtere Ergebnisse bei kognitiven Tests erzielen und eine schnellere Schrumpfung des Hippocampus, einer für das Gedächtnis wichtigen Gehirnregion, aufweisen. Diese Personen sind auch anfälliger für kognitive Beeinträchtigungen im späteren Leben. In einer Analyse von Gehirnscans von 624 Personen im Alter von 52 bis 89 Jahren aus einer nordamerikanischen Studie zum Alzheimer-Risiko waren diejenigen, die am schnellsten alterten, 60 % wahrscheinlicher, Demenz zu entwickeln.
Die Forscher hoffen, dass dieses Werkzeug nicht nur zur Vorhersage des Demenzrisikos beiträgt, sondern auch dazu, die Auswirkungen von Risikofaktoren wie schlechtem Schlaf oder psychischen Gesundheitsproblemen auf das Altern besser zu verstehen. Weitere Forschung ist erforderlich, um DunedinPACNI von einem Forschungstool zu einem praktischen Instrument im Gesundheitswesen weiterzuentwickeln.
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