SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung des Gedächtnisses erzielt, indem sie ein Neurofeedback-System entwickelten, das es Ratten ermöglicht, gezielt Erinnerungen abzurufen. Diese Entdeckung könnte neue Wege eröffnen, um zu verstehen, wie das Gehirn Informationen speichert und abruft, ohne auf äußere Reize angewiesen zu sein.

In einer wegweisenden Studie haben Forscher gezeigt, dass Ratten in der Lage sind, Erinnerungen gezielt abzurufen, ohne dass äußere Reize oder Handlungen erforderlich sind. Diese Erkenntnis, veröffentlicht in Neuron, könnte das Verständnis der Gedächtnisprozesse im Gehirn revolutionieren. Die Wissenschaftler entwickelten ein Neurofeedback-System, das Ratten trainiert, sich mental an bestimmte Orte in einem Labyrinth zu erinnern, was zeigt, dass der Gedächtnisabruf als interner Gehirnprozess untersucht werden kann, der von äußeren Reizen oder Verhaltensweisen unabhängig ist.

Im Gegensatz zu bisherigen Tierstudien, die sich auf äußere Reize und physisches Verhalten stützen, um den Gedächtnisabruf zu bewerten, ermöglicht dieser Ansatz eine direkte Untersuchung der Gedächtnisprozesse. Dies ist vergleichbar mit der menschlichen Fähigkeit, sich spontan an vergangene Erlebnisse zu erinnern, ohne dass eine spezifische Handlung ausgelöst wird.

Die Forscher konzentrierten sich auf den Hippocampus, eine Gehirnregion, die für die Speicherung räumlicher Erinnerungen bekannt ist, und insbesondere auf sogenannte “Ortszellen”. Diese Neuronen werden aktiv, wenn ein Tier an einem bestimmten Ort ist oder an diesen denkt. Die Wissenschaftler entwickelten eine Gehirn-Maschinen-Schnittstelle, die in Echtzeit die Aktivität der Hippocampus-Neuronen der Ratten aufzeichnete.

Sechs Ratten wurden mit Geräten ausgestattet, die die Aktivität dieser Ortszellen erkennen und interpretieren konnten. Während des Trainings erkundeten die Ratten ein Y-förmiges Labyrinth mit Belohnungen am Ende von zwei Armen. Ihre Gehirnaktivität wurde aufgezeichnet, um eine Karte zu erstellen, die neuronale Muster mit spezifischen Orten verknüpft.

In einer späteren Phase wurden die Lichter an den Armen des Labyrinths ausgeschaltet, und die Ratten blieben in der Nähe eines zentralen Belohnungsports. Das System belohnte die Ratten nur, wenn ihre Gehirnaktivität anzeigte, dass sie mental einen entfernten Zielort repräsentierten, obwohl sie physisch nicht in der Nähe waren.

Diese Forschung zeigt, dass Ratten in der Lage sind, gezielt Erinnerungen abzurufen, ähnlich wie Menschen, die sich an vergangene Erlebnisse erinnern, ohne dass äußere Reize erforderlich sind. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, um zu verstehen, wie das Gehirn Erinnerungen speichert und abruft, und könnte wichtige Implikationen für die Erforschung von Gedächtnisstörungen haben.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Gedächtnisabruf durch Gehirnmechanismen erfolgt, die sich von denen unterscheiden, die typischerweise mit der Speicherung oder Konsolidierung von Erinnerungen verbunden sind. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse dazu beitragen können, das Verständnis darüber zu vertiefen, wie das Gehirn Imagination, Planung und Entscheidungsfindung unterstützt.

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Neurofeedback enthüllt neue Erkenntnisse über Gedächtnisprozesse bei Ratten
Neurofeedback enthüllt neue Erkenntnisse über Gedächtnisprozesse bei Ratten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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