LONDON (IT BOLTWISE) – Der norwegische Staatsfonds, der weltweit größte seiner Art, plant eine bedeutende Investition in das deutsche Stromnetz. Diese Entwicklung könnte die Dynamik der Energiewende in Deutschland maßgeblich beeinflussen, indem sie dringend benötigtes Kapital für den Ausbau der Infrastruktur bereitstellt.
Der norwegische Staatsfonds, bekannt als Norges Bank Investment Management, erwägt eine strategische Beteiligung an den deutschen Netzbetreibern Tennet und Amprion. Mit einem Vermögen von 1,6 Billionen Euro ist dieser Fonds der größte der Welt und könnte eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der Energiewende in Deutschland spielen. Die Investition erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem beide Unternehmen erhebliche Mittel für den Ausbau ihrer Netze benötigen, um den steigenden Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.
Die Entscheidung des Fonds, in das deutsche Stromnetz zu investieren, ist kein Zufall. Tennet und Amprion stehen vor der Herausforderung, Milliarden in den Netzausbau zu investieren. Tennet plant Investitionen in Höhe von 110 Milliarden Euro bis 2034, während Amprion bis 2029 rund 36,4 Milliarden Euro benötigt. Diese finanziellen Anforderungen öffnen die Tür für ausländische Investoren, da weder der niederländische Staat noch RWE bereit sind, diese Lasten alleine zu tragen.
Der norwegische Fonds ist bekannt für seine Investitionen in solide, langfristige Infrastrukturprojekte mit stabilen Cashflows. In Deutschland ist der Netzbetrieb staatlich reguliert, was das Risiko minimiert und die Einnahmen planbar macht. Trotz der niedrigen Eigenkapitalrenditen, die die Bundesnetzagentur zulässt, sieht der Fonds in der Sicherheit und Stabilität des deutschen Marktes eine attraktive Investitionsmöglichkeit.
Ein Börsengang von Tennet im Jahr 2025 könnte dem Fonds die Möglichkeit bieten, als Ankeraktionär aufzutreten. Alternativ könnte eine exklusive Privatplatzierung mit dem niederländischen Pensionsfonds APG erfolgen, der ebenfalls als langfristig orientierter Infrastrukturinvestor gilt. Beide Optionen würden den niederländischen Staat als Eigentümer von Tennet schwächen und die Kontrolle über kritische Infrastruktur in ausländische Hände legen.
Parallel dazu sucht RWE nach Wegen, seine Anteile an Amprion zu veräußern, da die Investitionen in das Netzgeschäft als zu hoch angesehen werden. Auch hier könnten Norges und APG als Investoren auftreten, was die Frage aufwirft, wer letztendlich die Kontrolle über das deutsche Stromnetz haben wird.
Diese Entwicklungen werfen geopolitische Fragen auf. Der Einfluss eines ausländischen Staatsfonds auf kritische Infrastruktur könnte das Machtgefüge im deutschen Energiesystem verändern. Während Deutschland die Energiewende vorantreibt, fehlen die eigenen Mittel für den Netzausbau. Der norwegische Fonds könnte diese Lücke füllen, doch der Preis ist hoch: Einfluss auf ein zentrales Infrastrukturnetz durch einen nicht demokratisch legitimierten Akteur.
Die Netzbetreiber stehen zudem vor der Herausforderung, dass die von der Bundesnetzagentur erlaubten Eigenkapitalrenditen von knapp 5 Prozent nicht ausreichen, um viele institutionelle Anleger zu locken. Der Staat möchte günstige Strompreise und gleichzeitig private Investitionen für die Energiewende. Dieses Spannungsfeld könnte zu einem gefährlichen Präzedenzfall führen, wenn ausländische Investoren die Kontrolle über kritische Infrastruktur übernehmen.
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