PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass Ratten nicht nur zur gegenseitigen Kooperation fähig sind, sondern auch Empathie entwickeln können. Diese Verhaltensweisen werden durch die Freisetzung von Oxytocin im Gehirn unterstützt, was darauf hindeutet, dass biologische Mechanismen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Kooperationen spielen.

In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Peking-Universität herausgefunden, dass Ratten in der Lage sind, echte Reziprozität zu zeigen, die über bloße gegenseitige Vorteile hinausgeht. Diese Entdeckung wurde durch ein vollautomatisiertes Kooperationsverfahren ermöglicht, bei dem Ratten in benachbarten Kammern innerhalb eines Sekundenfensters zusammenarbeiten mussten, um eine Belohnung zu erhalten. Interessanterweise wechselte der Empfänger der Belohnung zufällig, was eine ‘zuerst zahlen, später belohnen’-Struktur schuf.
Die Forscher stellten fest, dass soziale Interaktion den Erfolg der Kooperation erheblich steigerte, während eine gedämpfte Interaktion die Leistung verringerte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Erfahrung von Reziprozität auch die Empathie der Ratten erhöhte, da sie stärkere emotionale Reaktionen auf die Not ihrer Partner zeigten. Dies wurde durch die Freisetzung von Oxytocin im orbitofrontalen Kortex unterstützt, was sowohl faire Kooperation als auch Empathie förderte.
Oxytocin, ein Hormon, das häufig mit sozialem Verhalten in Verbindung gebracht wird, spielte eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Trittbrettfahrerverhalten. Ratten, die an Oxytocin mangelten, zeigten häufiger Trittbrettfahrerverhalten und waren weniger geneigt, nach einem Verrat zu kooperieren. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Oxytocin-vermittelte Empathie ein wichtiger interner Mechanismus ist, der die Stabilität von Kooperationen fördert.
Die Studie hebt hervor, dass biologische Mechanismen wie die Oxytocin-Freisetzung in der Lage sind, externe Durchsetzungsmechanismen zu ergänzen, die traditionell als notwendig für die Aufrechterhaltung von Kooperationen angesehen werden. Diese Erkenntnisse könnten neue Perspektiven für das Verständnis der Evolution kooperativen Verhaltens bieten und die Bedeutung interner Motivationswege unterstreichen.

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