AACHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Deutschland zeigt, dass eine Verringerung der Dicke des parahippocampalen Cortex mit Depressionen und Neurotizismus in Verbindung steht. Diese Entdeckung könnte wichtige Hinweise für die Diagnose und Behandlung von Depressionen liefern und den Weg für eine präzisere Psychiatrie ebnen.

Eine aktuelle neuroimaging-Studie aus Deutschland hat herausgefunden, dass Menschen mit einer Major Depression eine signifikant reduzierte Dicke des parahippocampalen Cortex in der linken Gehirnhälfte aufweisen, verglichen mit gesunden Individuen. Diese Erkenntnis könnte einen wichtigen Schritt in der Diagnose und Behandlung von Depressionen darstellen. Die Studie, die in Translational Psychiatry veröffentlicht wurde, zeigt auch, dass Personen mit höheren Neurotizismuswerten eine reduzierte Dicke dieses Hirnareals in beiden Hemisphären aufweisen.
Der parahippocampale Cortex, der sich im medialen Temporallappen neben dem Hippocampus befindet, spielt eine entscheidende Rolle im limbischen System, insbesondere bei der Gedächtnisbildung und der räumlichen Navigation. Er fungiert als wichtiger Ein- und Ausgangspunkt für den Hippocampus und hilft bei der Verarbeitung von Informationen, die später als Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Schäden in diesem Bereich können die Fähigkeit beeinträchtigen, Orte zu erinnern oder sich in bekannten Gebieten zu orientieren.
Die Studie umfasste 43 Patienten mit Major Depression und 43 gesunde Kontrollpersonen. Die Teilnehmer wurden aus der Psychiatrischen Abteilung des Universitätsklinikums der RWTH Aachen rekrutiert. Neben der Depression litten einige Patienten auch an anderen psychischen Erkrankungen wie Persönlichkeitsstörungen oder posttraumatischer Belastungsstörung. Alle Teilnehmer durchliefen eine neurotizismusbezogene Bewertung und eine Magnetresonanztomographie.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die Dicke des parahippocampalen Cortex in Kombination mit Neurotizismus als potenzieller Biomarker für Depressionen dienen könnte. Dies könnte die Grundlage für eine individualisierte klinische Entscheidungsfindung bilden und den Weg zu einer präziseren Psychiatrie ebnen. Dennoch ist zu beachten, dass die Studie keine kausalen Schlussfolgerungen zulässt. Es bleibt unklar, ob die Depression zu Veränderungen im parahippocampalen Cortex führt oder ob eine dünnere Struktur dieses Cortex eine Anfälligkeit für Depressionen darstellt.

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