SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus den USA zeigt, dass Psilocybin, der aktive Wirkstoff in psychedelischen Pilzen, nicht nur die Stimmung, sondern auch kognitive und motorische Symptome bei Parkinson-Patienten verbessern könnte.
Die jüngsten Forschungsergebnisse aus den USA deuten darauf hin, dass Psilocybin, der aktive Bestandteil in psychedelischen Pilzen, eine vielversprechende Therapieoption für Menschen mit Parkinson sein könnte. Diese neurodegenerative Erkrankung ist vor allem für ihre motorischen Symptome bekannt, doch viele Betroffene leiden auch unter Depressionen und Angstzuständen. Diese psychischen Belastungen sind nicht nur emotional belastend, sondern beschleunigen auch den körperlichen Verfall und verschlechtern die Lebensqualität erheblich.
In einer Pilotstudie der University of California, San Francisco, wurden 12 Teilnehmer mit milden bis moderaten Parkinson-Symptomen und diagnostizierten Depressionen oder Angstzuständen untersucht. Die Teilnehmer erhielten zwei Psilocybin-Sitzungen, wobei die erste Dosis auf Sicherheit ausgelegt war und die zweite eine therapeutische Wirkung erzielen sollte. Die Ergebnisse waren überraschend positiv: Neben einer Verbesserung der Stimmung zeigten sich auch Fortschritte in der Motorik und Kognition.
Psilocybin wird im Körper zu Psilocin umgewandelt, das mit den Serotoninrezeptoren im Gehirn interagiert. Diese Interaktion könnte die Bildung neuer neuronaler Verbindungen fördern, ein Prozess, der als Neuroplastizität bekannt ist. Besonders bei Parkinson-Patienten, die unter gestörter Serotonin-Signalübertragung und Entzündungen leiden, könnte dies von Vorteil sein. Die Studie zeigte, dass die Teilnehmer nach der Behandlung weniger unter Depressionen und Angstzuständen litten und diese Verbesserungen auch nach drei Monaten noch anhielten.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Neuropsychopharmacology veröffentlicht wurde, ist die erste ihrer Art, die die Wirkung eines Psychedelikums bei einer neurodegenerativen Erkrankung untersucht. Die Forscher betonen jedoch, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren sind, da die Studie nur eine kleine Teilnehmerzahl umfasste und keine Kontrollgruppe hatte. Dennoch sind die Ergebnisse vielversprechend genug, um eine größere, randomisierte Studie zu rechtfertigen.
Die Forscher planen nun eine umfassendere Studie mit 100 Teilnehmern, die an zwei Standorten, UCSF und Yale University, durchgeführt wird. Diese Studie wird auch bildgebende Verfahren und Bluttests umfassen, um die biologischen Mechanismen hinter den klinischen Verbesserungen besser zu verstehen. Ziel ist es, herauszufinden, ob Psilocybin eines Tages ein fester Bestandteil der Parkinson-Behandlung werden könnte.
Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Psilocybin nicht nur die Symptome behandeln, sondern möglicherweise auch den Krankheitsverlauf beeinflussen könnte. Dies könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen darstellen, die bisher nur symptomatisch behandelt werden können. Die Forscher hoffen, dass Psilocybin das Gehirn dazu anregen könnte, sich selbst zu reparieren, was einen Paradigmenwechsel in der Behandlung solcher Erkrankungen bedeuten würde.
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