TEL AVIV / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Israel wirft ein Licht auf die potenziellen Vorteile von Psychedelika bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD).
In einer bahnbrechenden Untersuchung haben Forscher der Reichman University in Israel die psychologischen Auswirkungen von Trauma auf Überlebende des Nova Festivals am 7. Oktober 2023 untersucht. Der Fokus lag dabei auf dem Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen. Die Studie ergab, dass Teilnehmer, die klassische Psychedelika wie LSD oder Psilocybin konsumierten, signifikant niedrigere Angst- und PTSD-Symptome aufwiesen als jene, die andere Substanzen oder gar keine konsumiert hatten.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Psychedelika die Verarbeitung von Trauma im Gehirn beeinflussen könnten, was neue Wege für die Behandlung eröffnen könnte. Die Forscher betonen jedoch, dass diese Ergebnisse keine Empfehlung für den unkontrollierten Gebrauch von Psychedelika darstellen und weitere kontrollierte Studien erforderlich sind, um die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen.
Die Studie, die in Zusammenarbeit mit anderen israelischen Institutionen durchgeführt wurde, untersuchte 343 Überlebende des Terroranschlags, der fast 400 Menschenleben forderte und viele weitere körperlich und psychisch verletzte. Drei Wochen nach dem Massaker wurden den Überlebenden psychologische Fragebögen vorgelegt, um ihren mentalen Zustand und den Einfluss psychoaktiver Substanzen auf ihre Reaktion auf das Trauma zu untersuchen.
Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie war, dass die schützenden Effekte klassischer Psychedelika gegen posttraumatische Reaktionen stärker bei Teilnehmern ausgeprägt waren, die keine zusätzlichen Freizeitdrogen neben den Psychedelika konsumierten. Diese Erkenntnisse könnten darauf hindeuten, dass die pharmakologischen Ziele klassischer Psychedelika die Bildung dauerhafter Traumagedächtnisse modulieren und einen schützenden Effekt gegen die Entwicklung von PTSD und Angstreaktionen bieten.
Dr. Zohar Rubinstein von der Baruch Ivcher School of Psychology an der Reichman University erklärte, dass die gleichzeitige Exposition von fast 4.000 Menschen gegenüber einem massiven traumatischen Ereignis eine einzigartige Gelegenheit bot, die Auswirkungen von Psychedelika in einer realen Umgebung zu untersuchen. Diese Daten sind von großer klinischer Bedeutung und könnten eines Tages nicht nur die Behandlung verbessern, sondern auch helfen, die Entwicklung von PTSD zu verhindern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist die Betonung der Notwendigkeit weiterer Forschung. Die Forscher warnen davor, die Ergebnisse als Freibrief für den unkontrollierten Konsum von Psychedelika zu interpretieren. Vielmehr sollten die potenziellen Mechanismen, die in einer integrierten psychologischen Behandlungsumgebung therapeutische Vorteile bieten könnten, weiter untersucht werden.
Diese Studie fügt sich in eine wachsende Zahl von Forschungen zu diesem wichtigen Thema ein und bietet neue Einblicke für Forscher und Therapeuten. Sie präsentiert reale Beweise dafür, dass der Einsatz klassischer Psychedelika Traumata-Symptome reduzieren kann – eine wichtige Erkenntnis mit Implikationen für sowohl Forschung als auch klinische Praxis.
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