LONDON (IT BOLTWISE) – Die Welt der Kryptowährungen steht vor einer potenziellen Bedrohung, die von der Entwicklung der Quantencomputer ausgeht. Während viele in der Branche die Gefahr noch nicht ernst nehmen, warnt David Carvalho, CEO von Naoris Protocol, vor den möglichen Konsequenzen.
Die rasante Entwicklung der Quantencomputer-Technologie könnte die Sicherheit von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum gefährden. David Carvalho, CEO von Naoris Protocol, einem Unternehmen, das sich auf post-quantum Infrastruktur spezialisiert hat, warnt davor, dass die kryptografischen Grundlagen dieser Blockchains veraltet sind. Er vergleicht die Bedrohung durch Quantencomputer mit dem Einschlag von Meteoriten, der einst die Dinosaurier auslöschte.
Obwohl Entwickler von Bitcoin und anderen Blockchains behaupten, dass noch genügend Zeit zur Anpassung bleibt, könnte das Zeitfenster schnell schließen. Erste Schritte zur Implementierung quantenresistenter Signaturen sind zwar im Gange, doch Carvalho betont, dass diese Bemühungen nicht mit der notwendigen Dringlichkeit verfolgt werden.
Die Bedrohung durch Quantencomputer, die Bitcoin-Daten ernten, ist nicht mehr nur theoretisch. Regierungen und Technologiegiganten bereiten sich bereits auf das Modell „jetzt ernten, später entschlüsseln“ vor. US-Behörden wie das National Institute of Standards and Technology warnen seit 2022 vor der Dringlichkeit, quantenresistente Algorithmen zu übernehmen.
Aktuelle Quantencomputer sind noch nicht in der Lage, die SHA-256-Hashfunktion von Bitcoin oder den Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA) zu knacken. Doch Carvalho und andere Forscher argumentieren, dass exponentielle Durchbrüche, insbesondere in Kombination mit KI, plötzlich eintreten könnten. Cyberkriminelle und staatlich geförderte Akteure sammeln bereits verschlüsselte Blockchain-Daten, um sie zu entschlüsseln, sobald die Technologie bereit ist.
Die wahre Gefahr liegt laut Carvalho in der Kombination von Quantencomputing und Künstlicher Intelligenz. Diese könnte präzise, asymmetrische Angriffe ermöglichen, die nicht durch rohe Gewalt, sondern durch gezielte Schwachstellen die Kryptosysteme unterwandern. Ein solcher Angriff könnte unbemerkt bleiben, während Gelder aus alten Bitcoin-Wallets verschwinden.
Die Infrastruktur von Bitcoin ist trotz ihrer Dezentralisierung in der Praxis oft zentralisiert. Cloud-Plattformen, Mining-Pools und Validator-Netzwerke stellen Schwachstellen dar, die von quantenfähigen Gegnern ausgenutzt werden könnten. Wenn ein einzelner Cloud-Anbieter, der Hunderte von Full Nodes hostet, kompromittiert wird, könnte der Schaden das gesamte Netzwerk betreffen.
Einige Projekte bereiten sich bereits auf die Bedrohung vor. Naoris Protocol nutzt nationale Sicherheitsrahmen, um dezentrale Systeme für eine post-quanten Welt zu entwickeln. Andere arbeiten an quantenresistenten Rollups, neuen Schlüssel-Formaten und Protokoll-Upgrades.
Die Bedrohung durch Quantencomputer wächst, aber auch die Reaktion darauf. Die entscheidende Frage bleibt, ob das Krypto-Ökosystem rechtzeitig handeln wird, bevor es zu spät ist.
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