LONDON (IT BOLTWISE) – Universitäre Startups, insbesondere im Quantenbereich, stehen vor einzigartigen Herausforderungen, die ihre kommerzielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. Eine aktuelle Studie beleuchtet die kulturellen und organisatorischen Hürden, die akademische Gründer überwinden müssen, um im Markt erfolgreich zu sein.
Universitäre Startups, die oft aus der Grundlagenforschung hervorgehen, haben in der Regel einen starken wissenschaftlichen Hintergrund. Doch eine neue Studie zeigt, dass sie in der Umsetzung hinter ihren unternehmensgeführten Pendants zurückbleiben. Diese Lücke ist besonders in hochspezialisierten Bereichen wie der Quantenforschung von Bedeutung, wo die Fähigkeit zur schnellen Markteinführung entscheidend ist.
Die Untersuchung, veröffentlicht im Journal of Technology Transfer, hebt hervor, dass akademische Gründer oft Schwierigkeiten haben, von einer forschungsorientierten Identität zu einer marktorientierten Führung zu wechseln. Diese Umstellung ist entscheidend, um skalierbare und kundenorientierte Unternehmen aufzubauen. Während akademische Gründer von wissenschaftlicher Neugier und dem Streben nach öffentlichem Nutzen motiviert sind, sind Unternehmensgründer stärker auf finanzielle Ergebnisse und Marktbewertungen fokussiert.
Für Startups im Quantenbereich, die häufig aus Universitätslaboren hervorgehen und stark auf Grundlagenforschung angewiesen sind, sind die Implikationen direkt. Teams verfügen möglicherweise über starkes geistiges Eigentum und technische Tiefe, verfehlen jedoch oft die Markttauglichkeit und operative Disziplin. Die Studie schlägt vor, dass das Testen von Prototypen auf dem Markt, um die Produkt-Markt-Passung zu finden, eine frühe Aktivität ist, die im Bereich des Möglichen für universitäre Startups liegt, wenn sie bereit sind, sich darauf einzulassen.
Obwohl universitäre Startups institutionelle Unterstützung genießen, zeigen empirische Vergleiche, dass sie in Bezug auf Wachstum, Überleben und erfolgreiche Exits hinterherhinken. Ein Teil des Problems ist strukturell: Akademische Umgebungen priorisieren Autonomie, Publikation und langfristige Erkundung, was mit den Anforderungen des frühen Startup-Lebens kollidiert, das kurzfristige Entscheidungsfindung und Kundenreaktivität belohnt.
Die Studie bietet mehrere Empfehlungen, die besonders für Quanten-Startups relevant sind, wo hohe wissenschaftliche Hürden und lange Kommerzialisierungszeiträume bestehende Herausforderungen verstärken. Dazu gehört, mit dem Kunden und nicht mit der Wissenschaft zu beginnen, Identitätswechsel als Teil der Aufgabe zu behandeln und frühzeitig komplementäre Talente einzubringen.
Die Untersuchung zeigt auch, dass akademische Gründer oft dazu neigen, sich von Kommerzialisierungsaktivitäten zurückzuziehen und sich wieder auf technologische Problemlösungen zu konzentrieren. Diese Tendenz kann die Leistung des Startups verringern. Daher ist es wichtig, dass Gründer ihre neuen Rollen vollständig annehmen, anstatt ihre Zeit zwischen Laborarbeit und Geschäftsentwicklung aufzuteilen.
Insgesamt deutet die Studie darauf hin, dass das Schließen der Lücke zwischen universitären und unternehmensgeführten Startups nicht nur darin besteht, Wissenschaftlern beizubringen, wie man Geschäftspläne schreibt. Es erfordert einen strukturellen und kulturellen Wandel, sowohl auf der Ebene des einzelnen Unternehmers als auch der unterstützenden Institutionen.

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