WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Wirtschaft, lange als robust und widerstandsfähig angesehen, zeigt nun Anzeichen von Schwäche, die unter der Oberfläche brodeln. Neue Wirtschaftsdaten werfen ein beunruhigendes Licht auf die tatsächliche Lage der größten Volkswirtschaft der Welt.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA zeichnen ein Bild, das weit weniger rosig ist als die offizielle Darstellung. Während die Oberfläche stabil erscheint, deuten tiefere Analysen auf ernsthafte Herausforderungen hin. Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2025 ist ein deutliches Warnsignal. Ursprünglich wurde ein Rückgang von 0,2 % erwartet, doch die tatsächlichen Zahlen zeigen ein Minus von 0,5 %. Besonders alarmierend ist, dass dieser Rückgang hauptsächlich auf schwächelnde Konsumausgaben zurückzuführen ist, die traditionell als Motor der US-Wirtschaft gelten.
Der Konsum, der etwa zwei Drittel des Wirtschaftswachstums ausmacht, stieg im ersten Quartal nur um 0,5 %, verglichen mit 4 % im Vorquartal. Diese Korrektur nach unten ist signifikant und deutet auf eine schwindende Kaufkraft hin. Im Mai sank der reale Konsum erstmals seit der Pandemie um 0,3 %, was auf eine strukturelle Abkühlung hindeutet. Besonders betroffen ist der Autokauf, wo die Ausgaben um 6 % einbrachen.
Ökonomen wie Lydia Boussour von EY-Parthenon sehen in diesen Entwicklungen keinen Einmaleffekt, sondern einen Wendepunkt. Die Gründe sind vielfältig: Nachlassende Lohnzuwächse, stagnierende Jobchancen und neue Zölle, die Konsumgüter verteuern. Viele Haushalte könnten sich in den kommenden Monaten mit größeren Anschaffungen zurückhalten, was die wirtschaftliche Erholung weiter belasten könnte.
Auch der Arbeitsmarkt, einst ein strahlendes Aushängeschild der US-Wirtschaft, sendet trübe Signale. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt, während die sogenannten ‘continuing claims’ für Arbeitslosengeld ein neues Hoch erreicht haben. Besonders im White-Collar-Segment gibt es weniger neue Stellen, und flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice sind schwerer zu finden. Der ‘Great Resignation’-Effekt scheint vorbei, da sich Job-Hopping kaum noch lohnt.
Die Federal Reserve steht vor einem Dilemma: Während sich die Konjunktur abkühlt, könnte die Inflation durch neue Zölle wieder angeheizt werden. Zinssenkungen sind unwahrscheinlicher geworden, was die Belastung für Verbraucher und Unternehmen erhöht. Investoren und politische Entscheidungsträger müssen die zunehmenden Verwerfungen ernst nehmen, auch wenn offiziell noch keine Rezession ausgerufen wurde.
Die US-Wirtschaft steht an einem Scheideweg. Die Oberfläche mag stabil wirken, doch darunter brodelt es. Eine ‘soft landing’-Strategie könnte sich als Illusion erweisen, wenn die strukturellen Probleme nicht angegangen werden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die USA die Herausforderungen meistern können oder ob eine tiefere Krise droht.
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