BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine internationale Studie hat gezeigt, dass eine bezahlte Vier-Tage-Woche das Wohlbefinden der Beschäftigten erheblich verbessern kann. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben.
Die Einführung einer bezahlten Vier-Tage-Woche könnte das Wohlbefinden der Beschäftigten nachhaltig verbessern. Dies zeigt eine internationale Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht wurde. Die Untersuchung umfasste rund 2.900 Angestellte aus 141 Unternehmen in Ländern wie Australien, Großbritannien und den USA. Diese Unternehmen testeten über sechs Monate ein Arbeitszeitmodell, bei dem die Beschäftigten 80 % ihrer regulären Arbeitszeit leisteten, jedoch weiterhin das volle Gehalt erhielten.
Vor der Einführung der Vier-Tage-Woche optimierten die Unternehmen ihre Arbeitsprozesse, um ineffiziente Routinen abzubauen. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die keine Arbeitszeitreduktion erfuhr, berichteten die Teilnehmer über geringere Erschöpfung, höhere Arbeitszufriedenheit und eine Verbesserung ihrer psychischen und körperlichen Gesundheit. Besonders deutlich waren die Effekte bei jenen, die ihre Arbeitszeit am stärksten reduzierten.
Die Studie basiert auf standardisierten Fragebögen, die vor und nach dem sechsmonatigen Zeitraum erhoben wurden. Die Forscher um Wen Fan und Juliet Schor vom Boston College verglichen arbeits- und gesundheitsbezogene Indikatoren wie Burnout, Arbeitszufriedenheit sowie geistige und körperliche Gesundheit. Nach der Einführung der Vier-Tage-Woche reduzierte sich die durchschnittliche Arbeitszeit um etwa fünf Stunden pro Woche.
Die positiven Effekte waren bei denjenigen am größten, die ihre Arbeitswoche um acht Stunden oder mehr reduzierten. Ähnliche, wenn auch geringere Effekte wurden bei einer Reduzierung um ein bis vier Stunden und um fünf bis sieben Stunden beobachtet. Diese Vorteile ließen sich teilweise durch eine Verringerung der Schlafprobleme und des Ermüdungsgrades sowie durch eine Verbesserung der individuellen Arbeitsfähigkeit erklären.
Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Die Studie ist nicht randomisiert, und die Unternehmen entschieden sich freiwillig zur Teilnahme, was die Aussagekraft einschränkt. Auch die Kontrollgruppe war geografisch begrenzt und bestand überwiegend aus Non-Profit-Organisationen. Die meisten Daten stammen aus kleinen Unternehmen in hochentwickelten, englischsprachigen Ländern.
Trotz dieser Einschränkungen sprechen die Ergebnisse dafür, dass eine kollektive, bezahlte Verkürzung der Arbeitszeit das Wohlbefinden der Beschäftigten verbessern kann. Die Forscher fordern weitere randomisierte Studien, um die gesundheitlichen Effekte von Arbeitszeitmodellen langfristig besser bewerten zu können.
Die Diskussion über neue Arbeitszeitmodelle und ein besseres Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben hat durch die Coronapandemie an Bedeutung gewonnen. Die Pandemie hat weltweit tiefgreifende Veränderungen auf den Arbeitsmärkten mit sich gebracht, darunter erhöhte Stress- und Burnout-Raten. Angesichts der raschen Verbreitung neuer Technologien stehen bereits die nächsten Herausforderungen in der Arbeitswelt an.
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