ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rolle des sogenannten Baby-Talks in der Sprachentwicklung ist ein faszinierendes Thema, das Forscher der Universität Zürich und der Universität Neuchâtel in einer aktuellen Studie beleuchtet haben.
Die Verwendung von kindgerechter Sprache, oft als “Baby-Talk” bezeichnet, ist ein nahezu universelles Phänomen unter Menschen und spielt eine entscheidende Rolle in der Sprachentwicklung. Forscher der Universität Zürich und der Universität Neuchâtel haben untersucht, ob diese vokale Strategie auch bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, zu finden ist. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Menschen diese Form der Kommunikation weitaus häufiger nutzen.
Während alle Menschenaffenbabys ähnlichen Umgebungsgeräuschen ausgesetzt sind, sind direkte vokale Äußerungen an die Kleinen selten. Dies deutet darauf hin, dass, obwohl soziales Lernen über Arten hinweg vorhanden ist, die menschliche kindgerechte Sprache eine einzigartig entwickelte Eigenschaft sein könnte, die unsere fortgeschrittenen Sprachfähigkeiten geformt hat.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen die häufigsten Nutzer von Baby-Talk sind. “Wir waren überrascht, wie wenig dieser Kommunikationstyp bei unseren nächsten lebenden Verwandten zu beobachten war”, erklärt Franziska Wegdell, Postdoktorandin an der Universität Zürich und eine der Hauptautoren der Studie. Dies wirft die Frage auf, wie nicht-menschliche Menschenaffenbabys Teile ihres Kommunikationssystems erlernen.
Auch bei Menschen gibt es andere Wege, wie Kleinkinder Sprache erlernen können. “Wir wissen, dass menschliche Kleinkinder neue Wörter durch das Mithören von Erwachsenengesprächen und von anderen Kindern in ihrer Umgebung lernen können”, sagt Johanna Schick, ebenfalls Postdoktorandin an der Universität Zürich und Co-Autorin der Studie.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Tendenz, Vokalisationen an Babys zu richten, in der menschlichen Linie massiv ausgeweitet wurde. Obwohl sie nur in geringem Maße bei unseren Menschenaffenverwandten zu finden ist, zeigen andere Arten – darunter einige Affen, Fledermäuse, Katzen oder Delfine – ebenfalls, dass sie Vokalisationen an ihre Jungen richten.
Um das Verständnis der Evolution der kindgerechten Kommunikation weiter zu vertiefen, schlagen die Forscher vor, zukünftige Arbeiten könnten untersuchen, wie sich die Merkmale und Funktionen dieser Kommunikationsart zwischen den Arten unterscheiden und warum.
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