LONDON (IT BOLTWISE) – In der digitalen Welt, in der Datenschutz ein zentrales Thema ist, sorgt ein neuer Kettenbrief über WhatsApp für Aufsehen. Die Nachricht behauptet, dass die Künstliche Intelligenz von WhatsApp ohne Zustimmung auf persönliche Daten zugreifen könnte. Doch was steckt wirklich dahinter?
In den letzten Wochen kursiert ein Kettenbrief, der WhatsApp-Nutzer:innen in Aufruhr versetzt. Er warnt vor einem angeblich legalen Zugriff von KI-Systemen auf persönliche Daten, wenn nicht sofort der erweiterte Chat-Datenschutz aktiviert wird. Diese Behauptungen sind jedoch irreführend und basieren auf einer Mischung aus realen technischen Fortschritten und dramatisierten Falschinformationen.
WhatsApp, eine Tochtergesellschaft von Meta, hat in den letzten Jahren kontinuierlich an der Integration von KI-Funktionen gearbeitet. Eine dieser Funktionen ist @Meta AI, ein Chatbot, der in der Lage ist, Fragen in Gesprächen zu beantworten. Doch entgegen der Behauptungen im Kettenbrief bleibt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichten unberührt, unabhängig davon, ob der erweiterte Chat-Datenschutz aktiviert ist oder nicht.
Der erweiterte Chat-Datenschutz ist eine freiwillige Funktion, die zusätzliche Kontrolle über die Nutzung von KI-Funktionen bietet. Sie verhindert unter anderem, dass Medien automatisch in der Galerie gespeichert werden oder dass Chats exportiert werden können. Wichtig ist, dass diese Einschränkungen nur die freiwillige Nutzung von KI-Funktionen betreffen. Wer die KI nicht nutzt, muss auch nichts deaktivieren, um sich zu schützen.
Die Vorstellung, dass KI-Systeme automatisch und legal auf alle Inhalte zugreifen könnten, entbehrt jeder technischen und rechtlichen Grundlage. WhatsApp betont, dass persönliche Nachrichten durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt sind und niemand außerhalb des Chats sie lesen kann, nicht einmal WhatsApp oder Meta selbst. Diese Verschlüsselung bleibt bestehen, unabhängig von der Nutzung zusätzlicher Funktionen.
Der Kettenbrief nutzt typische Taktiken der Desinformation, indem er reale technische Fortschritte mit dramatischen Behauptungen vermischt, um Unsicherheit zu schüren. Diese Strategie zielt darauf ab, ein Gefühl der Bedrohung zu erzeugen, obwohl die eigene Privatsphäre objektiv nicht in Gefahr ist. WhatsApp hat keinen Zugriff auf Inhalte außerhalb der App, und es gibt keine technische Umsetzung, die einen solchen Zugriff ohne aktive Freigabe durch die Nutzer:innen erlaubt.
Für Nutzer:innen, die sich Sorgen um ihre Privatsphäre machen, ist es wichtig zu wissen, dass die KI-Funktionen von WhatsApp nur aktiv werden, wenn sie explizit genutzt werden. Ohne direkte Aufforderung passiert nichts. Die Nutzung von Meta AI oder das Abrufen von Chat-Zusammenfassungen erfordert eine aktive Interaktion, und selbst dann werden die Inhalte nur temporär und verschlüsselt verarbeitet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erweiterte Chat-Datenschutz eine zusätzliche Option für mehr Kontrolle bietet, aber keine Notwendigkeit für die Sicherheit darstellt. WhatsApp bleibt auch mit KI-Einsatz verschlüsselt und sicher. Falschmeldungen wie der kursierende Kettenbrief gefährden jedoch das Vertrauen und die digitale Aufklärung. Es ist wichtig, sich auf seriöse Quellen zu verlassen und nicht auf Panikmache hereinzufallen.

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