MONTREAL / LONDON (IT BOLTWISE) – Neurowissenschaftler haben entdeckt, wie das Gehirn Objekte nutzt, um unser Orientierungsempfinden zu verankern. Diese Erkenntnis könnte erklären, warum Menschen mit Alzheimer oft die Orientierung verlieren. Die Studie zeigt, dass Zellen im Postsubiculum des Gehirns besonders aktiv sind, wenn sie auf ein Objekt gerichtet sind, was die Orientierung schärft.

Die Fähigkeit des Gehirns, Objekte zur Orientierung zu nutzen, ist ein faszinierendes Thema, das kürzlich durch eine Studie von Wissenschaftlern der McGill University und des Universitätsklinikums Göttingen beleuchtet wurde. Diese Forschung zeigt, dass das Gehirn Objekte als Ankerpunkte verwendet, um die Richtung zu bestimmen, in die wir blicken. Dies geschieht durch die Aktivierung spezieller Zellen im Postsubiculum, einem Bereich des Gehirns, der für die räumliche Orientierung verantwortlich ist.
In Experimenten mit Mäusen wurde festgestellt, dass diese Zellen besonders aktiv sind, wenn die Tiere auf ein Objekt schauen. Diese Aktivierung wird durch die Unterdrückung von Zellen ergänzt, die für andere Richtungen zuständig sind, was die Orientierung des Tieres schärft. Diese Entdeckung ist besonders relevant für das Verständnis von Krankheiten wie Alzheimer, bei denen die Orientierung oft verloren geht.
Die Integration von Objektwahrnehmung und räumlicher Navigation im Gehirn könnte erklären, warum Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Anhäufung von Tau-Proteinen, ein Kennzeichen von Alzheimer, zuerst in den Bereichen des Gehirns auftritt, die für die räumliche Orientierung zuständig sind. Diese neuen Erkenntnisse könnten daher wichtige Hinweise für zukünftige Forschungsansätze liefern.
Die Forscher betonen, dass diese Studie ein neues Verständnis der Interaktion zwischen visuellen und räumlichen Erkennungssystemen bietet. Diese Systeme sind hochentwickelte Gehirnfunktionen, und viele neurodegenerative Erkrankungen führen zu einer Trennung dieser Zustände. Die Ergebnisse der Studie könnten daher nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch für die Entwicklung neuer Therapien von Bedeutung sein.

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