LONDON (IT BOLTWISE) – Kreatin ist derzeit in aller Munde, vor allem in den sozialen Medien, wo es von Influencern und Gesundheitsexperten empfohlen wird. Doch die beliebte Nahrungsergänzung könnte mehr leisten als nur den Muskelaufbau zu unterstützen. Eine neue Pilotstudie deutet darauf hin, dass Kreatinmonohydrat möglicherweise auch die kognitive Funktion bei Alzheimer-Patienten verbessern könnte.
Kreatin ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger in Fitness- und Gesundheitskreisen auftaucht. Ursprünglich bekannt für seine Fähigkeit, die Muskelkraft zu steigern, zeigt sich nun, dass Kreatin möglicherweise auch positive Effekte auf die Gehirnfunktion haben könnte. Eine kürzlich veröffentlichte Pilotstudie hat untersucht, ob Kreatinmonohydrat die kognitive Leistung bei Menschen mit Alzheimer-Krankheit verbessern kann.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift ‘Alzheimer’s & Dementia Translational Research & Clinical Interventions’ veröffentlicht wurde, konzentrierte sich auf die Machbarkeit der Einnahme von 20 Gramm Kreatinmonohydrat pro Tag über einen Zeitraum von acht Wochen. Dabei wurde die Compliance der Teilnehmer sowie die Kreatinspiegel im Blut und Gehirn gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass 19 von 20 Teilnehmern die Einnahme des Supplements konsequent durchführten und dass die Kreatinspiegel im Gehirn um 11 Prozent anstiegen.
Besonders interessant war die Beobachtung, dass die Teilnehmer nach acht Wochen Kreatineinnahme Verbesserungen in kognitiven Tests zeigten, die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit messen. Diese Ergebnisse liefern erste Hinweise darauf, dass Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel bei Alzheimer von Nutzen sein könnte. Dennoch betonen die Forscher, dass es sich um eine vorläufige Untersuchung handelt und weitere, umfangreichere Studien erforderlich sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Die Theorie hinter der möglichen Wirkung von Kreatin bei Alzheimer basiert auf der Rolle von Kreatin im Energiestoffwechsel des Gehirns. Bei Alzheimer-Patienten ist der Energieumsatz im Gehirn stark reduziert. Kreatin könnte helfen, die Energieproduktion in den Mitochondrien zu steigern, was wiederum die kognitive Funktion unterstützen könnte. Darüber hinaus könnte Kreatin entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben, die ebenfalls zur Verbesserung der Symptome beitragen könnten.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, raten Experten wie Dr. Amit Sachdev von der Michigan State University und Dr. Clifford Segil vom Providence Saint John’s Health Center zur Vorsicht. Sie betonen, dass es derzeit keine ausreichenden Daten gibt, um die Einnahme von Kreatin als Standardbehandlung für Alzheimer zu empfehlen. Patienten sollten sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit ihrem Neurologen beraten.
Die Forschung zu Kreatin und Alzheimer steht noch am Anfang, doch die bisherigen Erkenntnisse könnten den Weg für neue therapeutische Ansätze ebnen. Während die Wissenschaftler weitere Studien planen, bleibt abzuwarten, ob Kreatin tatsächlich eine Rolle in der Behandlung von Alzheimer spielen kann. Bis dahin bleibt es wichtig, die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam zu verfolgen und die Ergebnisse zukünftiger Studien abzuwarten.
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