JERUSALEM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Hebräischen Universität Jerusalem zeigt, dass Menschen mit depressiven Symptomen neutrale Bilder eher als negativ interpretieren, wenn diese von negativen visuellen Reizen umgeben sind. Diese emotionale “Spillover”-Wirkung verdeutlicht, wie periphere Hinweise unsere emotionalen Reaktionen stärker beeinflussen können, als wir denken.
Die Forschung, geleitet von Prof. Nilly Mor und der Doktorandin Tamar Amishav, untersucht, wie der Kontext die emotionale Intensität von Reaktionen auf alltägliche Bilder beeinflusst. Überraschenderweise milderten positive Umgebungen die Reaktionen auf negative Inhalte nicht signifikant, was auf eine emotionale Asymmetrie in der Verarbeitung von Kontexten hinweist. Diese Erkenntnisse könnten erklären, warum Menschen mit Depressionen oft intensivere negative Emotionen in alltäglichen Situationen erleben.
In zwei Experimenten mit über 270 Studierenden präsentierten die Forscher Bilder, die emotionale Reaktionen hervorrufen sollten. Jedes Zielbild, neutral oder negativ, wurde entweder allein oder flankiert von peripheren Bildern mit neutralem, negativem oder positivem emotionalem Inhalt gezeigt. Die Ergebnisse waren bemerkenswert: Personen mit höheren Depressionssymptomen bewerteten neutrale Bilder konsistent als emotional negativer, wenn sie zusammen mit negativen peripheren Bildern präsentiert wurden.
Prof. Mor betont, dass unsere emotionalen Erfahrungen selten von einem einzigen Reiz allein geprägt werden. Diese Forschung zeigt, dass Menschen, insbesondere solche mit depressiven Tendenzen, anfälliger für die emotionale “Spillover”-Wirkung von umgebender Negativität sind, selbst wenn diese nicht direkt relevant für die Situation ist. Interessanterweise milderten positive periphere Bilder die emotionalen Reaktionen auf negative Zielbilder nicht signifikant, was einige gängige Annahmen widerlegt, dass positive Reize negative emotionale Reaktionen ausgleichen könnten.
Diese asymmetrische Reaktion auf negative und positive Umgebungen könnte erklären, warum Menschen mit Depressionen die Welt oft durch eine dunklere Linse wahrnehmen, selbst in neutralen Umgebungen. Die Studie hebt nicht nur eine neuartige emotionale Verzerrung bei Depressionen hervor, sondern eröffnet auch potenzielle Wege für Interventionen. Beispielsweise könnten therapeutische Techniken entwickelt werden, um Individuen zu helfen, die Auswirkungen peripherer Negativität im Alltag zu erkennen und zu regulieren.
Das Verständnis des subtilen Einflusses von Kontexten könnte uns helfen, bessere Werkzeuge zur Unterstützung emotionaler Resilienz zu entwickeln. Diese Forschungsergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Mechanismen, die die emotionale Verarbeitung bei Depressionen beeinflussen, und könnten zukünftige therapeutische Ansätze prägen.
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