BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Das kürzlich in Australien eingeführte Verbot für Kinder unter 16 Jahren, soziale Medien zu nutzen, hat eine Welle von Diskussionen in Deutschland ausgelöst. Während einige Experten die Maßnahme als übertrieben ansehen, wird die Notwendigkeit eines besseren Schutzes von Kindern im digitalen Raum betont.
Die Entscheidung Australiens, Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu sozialen Medien zu verwehren, hat international für Aufsehen gesorgt. In Deutschland wird diese Maßnahme kritisch betrachtet, da sie als unverhältnismäßig und potenziell kontraproduktiv angesehen wird. Experten wie Stephan Dreyer vom Leibniz-Institut für Medienforschung argumentieren, dass pauschale Verbote die Kinderrechte einschränken könnten, insbesondere das Recht auf Teilhabe an digitalen Plattformen.
In Australien dürfen Jugendliche künftig erst ab dem 16. Lebensjahr Plattformen wie X, Tiktok, Facebook und Instagram nutzen. Diese Regelung hat auch in Deutschland eine Debatte über den Schutz von Kindern im digitalen Raum entfacht. Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) lehnt solche Altersbeschränkungen ab, betont jedoch die Notwendigkeit, den Schutz von Kindern zu verbessern.
Stephan Dreyer sieht die Verantwortung bei den Plattformen selbst. Er schlägt vor, spezielle Accounts für kinderfreundliche Inhalte einzurichten und den Zugang zu anderen Inhalten durch Altersprüfungen zu regeln. Diese könnten durch Ausweiskontrollen oder biometrische Daten erfolgen. Isabel Brandhorst von der Uniklinik Tübingen unterstützt diese Idee, ohne jedoch ein konkretes Alter festzulegen.
Brandhorst äußert Zweifel, dass Plattformanbieter kinderfreundliche Änderungen umsetzen, da dies wirtschaftliche Einbußen bedeuten könnte. Sie sieht die Bildungsinstitutionen in der Pflicht, Medienkompetenz zu vermitteln, da dies bislang nicht flächendeckend umgesetzt wird. Anne-Linda Camerini von der Universität Lugano spricht sich gegen pauschale Verbote aus, da diese eher zum Umgehen der Regeln verleiten könnten.
Die intensive Nutzung digitaler Medien durch deutsche Jugendliche ist besonders auffällig. Laut OECD-Studien verbringen 15-Jährige in Deutschland wöchentlich 48 Stunden vor Bildschirmen, was im internationalen Vergleich hoch ist. Trotz der Empfehlung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, nicht mehr als zwei Stunden täglich zu konsumieren, wird diese Grenze oft überschritten.
Die Forschung zur Rolle sozialer Medien bei psychischen Problemen im Kindes- und Jugendalter ist noch nicht weit fortgeschritten, auch aufgrund datenschutzrechtlicher Hürden. Es ist wichtig zu beachten, dass auch Faktoren wie die Pandemie und der Klimawandel Einfluss auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen haben.
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