CAMBRIDGE / LONDON (IT BOLTWISE) – Astrozyten, die oft im Schatten der Neuronen stehen, rücken zunehmend ins Rampenlicht der Neurowissenschaften. Eine aktuelle Studie des Picower Institute am MIT zeigt, wie diese Zellen entscheidend zur Informationsverarbeitung im Gehirn beitragen.

Astrozyten, die in der Vergangenheit oft als bloße Unterstützer der Neuronen angesehen wurden, erweisen sich als zentrale Akteure in der neuronalen Informationsverarbeitung. Eine neue Untersuchung des Picower Institute am MIT hat gezeigt, dass Astrozyten mithilfe eines Proteins namens Gat3 die Umgebung von GABA regulieren, einem wichtigen Neurotransmitter, der die neuronale Aktivität schärft. Diese Regulierung ist entscheidend dafür, dass Neuronen als Gruppe visuelle Informationen effizient kodieren können.

In der Studie wurde das Protein Gat3 in der visuellen Hirnrinde von Mäusen gezielt ausgeschaltet. Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Während einzelne Neuronen weiterhin auf visuelle Reize reagierten, war ihre Fähigkeit, als Ensemble zu agieren, erheblich beeinträchtigt. Diese gestörte Koordination erschwerte es dem Gehirn, visuelle Eingaben effektiv zu verarbeiten, was auf die Bedeutung von Gat3 für die neuronale Synchronisation hinweist.

Die Bedeutung dieser Entdeckung erstreckt sich auch auf das Verständnis neurologischer Störungen. Veränderungen in den Gat3-Spiegeln wurden mit Anfällen, repetitiven Verhaltensweisen und motorischen Problemen in Verbindung gebracht. Die Studie liefert nun eine mechanistische Erklärung dafür, wie Astrozyten die Gruppenverarbeitung von Neuronen beeinflussen und somit zu diesen Symptomen beitragen können.

Die Forschung, die in der Fachzeitschrift eLife veröffentlicht wurde, nutzte eine innovative CRISPR/Cas9-Technologie, um Gat3 gezielt auszuschalten. Diese Methode ermöglichte es den Forschern, die Auswirkungen des fehlenden Proteins auf die neuronale Aktivität auf zellulärer und populativer Ebene zu beobachten. Die Ergebnisse zeigten, dass ohne Gat3 die Neuronen in einem Überschuss an GABA ‘schwammen’, was ihre Fähigkeit zur koordinierten Informationsverarbeitung beeinträchtigte.

Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung neurologischer Erkrankungen haben. Da Gat3-Veränderungen mit verschiedenen neurologischen Symptomen in Verbindung gebracht werden, könnte ein besseres Verständnis der Rolle von Astrozyten in der neuronalen Koordination neue therapeutische Ansätze eröffnen. Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Astrozyten und Neuronen vollständig zu verstehen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass Astrozyten weit mehr sind als nur Unterstützer der Neuronen. Sie spielen eine aktive Rolle in der Aufrechterhaltung der neuronalen Balance und der effizienten Verarbeitung von Informationen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, neue Wege zur Behandlung von Hirnerkrankungen zu finden und das Verständnis der komplexen Dynamik des Gehirns zu vertiefen.

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Astrozyten: Die unterschätzten Teamplayer im Gehirn
Astrozyten: Die unterschätzten Teamplayer im Gehirn (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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