BASEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Die menschliche Retina synchronisiert visuelle Signale, bevor sie das Gehirn erreichen. Diese Erkenntnis stellt die bisherige Annahme in Frage, dass die Synchronisation ausschließlich im Gehirn stattfindet.
Die menschliche Retina spielt eine entscheidende Rolle bei der Synchronisation visueller Signale, noch bevor diese das Gehirn erreichen. Forscher des Instituts für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) haben herausgefunden, dass die Retina durch Anpassung des Durchmessers der Nervenfasern die Signale synchronisiert. Längere Axone der retinalen Ganglienzellen sind dicker und leiten Signale schneller, wodurch sie nahezu gleichzeitig mit den kürzeren Axonen ankommen. Diese Entdeckung stellt die bisherige Annahme in Frage, dass die Synchronisation der visuellen Wahrnehmung ausschließlich im Gehirn erfolgt.
Die Präzision dieser Synchronisation ist beeindruckend: Timing-Unterschiede werden auf wenige Millisekunden reduziert. Dies ist entscheidend, um eine einheitliche visuelle Erfahrung zu gewährleisten. Die Retina kompensiert aktiv die Unterschiede in Geschwindigkeit und Distanz der Nervenimpulse, was zu einer klaren und konsistenten visuellen Wahrnehmung führt. Diese Mechanismen beginnen in der Fovea centralis, dem zentralen Bereich der Retina, der für das Lesen und Erkennen von Gesichtern verwendet wird.
Die Entdeckung wirft auch Fragen zur Entwicklung der Nervenfasern auf, insbesondere wie deren Durchmesser reguliert wird und wie die Membranen die Geschwindigkeit der Signalübertragung steuern. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen könnte grundlegende Prinzipien der zeitlichen Koordination im Gehirn aufdecken, die weit über das visuelle System hinaus von Bedeutung sind. Diese Erkenntnisse könnten auch Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Technologien zur Verbesserung der visuellen Wahrnehmung haben.
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft wird diese Entdeckung als bedeutender Fortschritt angesehen, der das Verständnis der neuronalen Verarbeitung im menschlichen Auge erweitert. Es zeigt sich, dass die Retina nicht nur ein passiver Empfänger von Lichtsignalen ist, sondern aktiv an der Verarbeitung und Synchronisation dieser Signale beteiligt ist. Dies könnte neue Wege für die Forschung und Entwicklung in der Neurowissenschaft und Ophthalmologie eröffnen.

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