LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass sowohl niedrige als auch hohe Testosteronspiegel mit erhöhten PTSD-Symptomen verbunden sind. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Rolle der hormonellen Balance bei stressbedingten psychischen Problemen auf und ob das Körpergewicht diesen Zusammenhang beeinflusst.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie in Translational Psychiatry hat neue Erkenntnisse über die Rolle von Testosteron in der psychischen Gesundheit geliefert. Die Forscher fanden heraus, dass sowohl niedrige als auch hohe Testosteronspiegel mit höheren PTSD-Symptomen verbunden sind, während mittlere Werte mit den wenigsten Symptomen korreliert sind. Diese Ergebnisse gelten sowohl für Männer als auch für Frauen und werfen Fragen darüber auf, ob ein hormonelles Gleichgewicht das Risiko für stressbedingte psychische Probleme beeinflussen könnte.
Testosteron, ein Hormon, das oft mit körperlichen Merkmalen wie Muskelmasse und männlicher sexueller Entwicklung in Verbindung gebracht wird, spielt auch eine wichtige Rolle in der Gehirnfunktion und der emotionalen Regulierung. Es wird angenommen, dass Testosteron die Reaktion des Körpers und des Gehirns auf Stress beeinflusst. Frühere Studien haben vorgeschlagen, dass Testosteron die Aktivität des Stressreaktionssystems, bekannt als Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, unterdrücken könnte.
Die neue Studie nutzte Daten aus der UK Biobank, einem großen Forschungsdatensatz, der genetische, gesundheitliche und Lifestyle-Informationen von etwa einer halben Million Erwachsenen im Vereinigten Königreich enthält. Die Forscher konzentrierten sich auf 130.471 Teilnehmer, die sowohl Testosteronmessungen als auch einen Fragebogen zu psychischer Gesundheit ausgefüllt hatten, der Fragen zu PTSD-Symptomen enthielt. Um die Zuverlässigkeit ihrer Analyse zu gewährleisten, schlossen sie Personen aus, deren Testosteronspiegel im Vergleich zum Rest der Bevölkerung ungewöhnlich hoch oder niedrig waren.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass der Zusammenhang zwischen Testosteron und PTSD-Symptomen einer U-förmigen Kurve folgte. Personen mit mittleren Testosteronwerten berichteten über die niedrigsten PTSD-Symptome, während diejenigen mit sehr niedrigen oder sehr hohen Werten höhere Symptomwerte aufwiesen. Diese Muster blieben signifikant, selbst nachdem andere Variablen wie Alter und BMI berücksichtigt wurden.
Die Forscher stellten auch fest, dass der Zusammenhang zwischen Testosteron und PTSD-Symptomen bei Menschen mit höherem BMI stärker ausgeprägt war. Dies deutet darauf hin, dass bei übergewichtigen oder fettleibigen Personen der Zusammenhang zwischen Testosteronwerten außerhalb des normalen Bereichs und PTSD-Symptomen deutlicher ist. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Behandlung und das Verständnis von stressbedingten psychischen Störungen haben.

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