LISSABON / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie des Champalimaud Centre for the Unknown enthüllt, dass das Rückenmark eine aktivere Rolle bei der sexuellen Erregung und dem Verhalten spielt, als bisher angenommen. Forscher haben Galanin-exprimierende Neuronen im Rückenmark identifiziert, die sowohl die Ejakulation als auch die Erregung steuern. Diese Entdeckung könnte neue Ansätze zur Behandlung sexueller Dysfunktionen bieten.

In einer bahnbrechenden Studie des Champalimaud Centre for the Unknown wurde die traditionelle Ansicht, dass das Gehirn allein das männliche Sexualverhalten steuert, während das Rückenmark lediglich die Ejakulation ausführt, grundlegend in Frage gestellt. Die Forscher entdeckten, dass Galanin-exprimierende Neuronen im Rückenmark nicht nur die Ejakulation, sondern auch die Erregung regulieren. Diese Neuronen integrieren sensorische Eingaben, Rückmeldungen des Gehirns und den inneren Zustand des Körpers, was auf eine viel aktivere Rolle des Rückenmarks im sexuellen Verhalten hinweist.
Besonders interessant ist die Entdeckung, dass diese Neuronen in Mäusen das Timing, die Koordination und sogar die Refraktärperiode beeinflussen. Dies deutet darauf hin, dass das Rückenmark nicht nur ein Befehlsempfänger des Gehirns ist, sondern als aktiver Partner im sexuellen Verhalten fungiert. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis von sexueller Gesundheit und Dysfunktion haben.
Die Forscher begannen ihre Untersuchung mit der Frage, welche Neuronen die Muskeln steuern, die für die Ejakulation verantwortlich sind. Dabei konzentrierten sie sich auf den bulbospongiösen Muskel (BSM), der bei der Spermienausstoßung eine entscheidende Rolle spielt. Durch anatomische Tracing-Techniken konnten sie den Weg von diesem Muskel zu den motorischen Neuronen zurückverfolgen, die ihn direkt steuern.
Ein entscheidender Durchbruch gelang, als die Forscher feststellten, dass Galanin-exprimierende Neuronen nicht nur mit den motorischen Neuronen des BSM verbunden sind, sondern auch mit anderen Bereichen, die an der Erektion und der autonomen Kontrolle der Ejakulation beteiligt sind. Diese Neuronen reagieren auf sensorische Eingaben vom Penis, was in spinalisierten Mäusen durch eine leichte Luftzufuhr zum Penis bestätigt wurde.
Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Rückenmark bei der Steuerung des sexuellen Verhaltens. Statt das Rückenmark als bloßen Befehlsempfänger zu betrachten, zeigt sich, dass es in einem kontinuierlichen Dialog mit dem Gehirn steht. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege zur Behandlung von sexuellen Dysfunktionen eröffnen, indem sie das Rückenmark als potenzielles Ziel für therapeutische Interventionen in den Fokus rücken.

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