BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Microsoft hat angekündigt, den kostenfreien Support für Windows 10 im Europäischen Wirtschaftsraum bis Oktober 2026 zu verlängern. Diese Entscheidung verschafft Nutzern eine Atempause, doch Verbraucherschützer fordern nun klare EU-Regeln, um langfristige Sicherheit zu gewährleisten. Die Verlängerung wirft Fragen zur Zukunft der Betriebssystemunterstützung auf.

Microsoft hat kürzlich bekannt gegeben, dass der kostenfreie Support für das Betriebssystem Windows 10 im Europäischen Wirtschaftsraum bis zum 14. Oktober 2026 verlängert wird. Diese Entscheidung kommt, nachdem ursprünglich geplant war, den Support bereits im Oktober 2025 einzustellen. Die Verlängerung bietet Nutzern eine zusätzliche Frist, um sich auf den Wechsel zu neueren Systemen vorzubereiten. Dennoch bleibt die Frage offen, wie es danach weitergeht, insbesondere für Geräte, die Windows 11 nicht unterstützen.
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt die Verlängerung, warnt jedoch davor, dass dies lediglich eine Verschiebung des Problems darstellt. Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin für Verbraucherpolitik beim vzbv, betont, dass der Sicherheitssupport für Betriebssysteme an die Nutzungsdauer der Endgeräte angepasst werden sollte. Dies würde nicht nur die Sicherheit der Nutzer gewährleisten, sondern auch unnötige Kosten für den Austausch funktionierender Geräte vermeiden.
Im Oktober 2026 könnten viele Nutzer erneut vor der Herausforderung stehen, dass Windows 10 unsicher wird, während ihre Geräte Windows 11 nicht unterstützen. Dies könnte dazu führen, dass Verbraucher gezwungen sind, neue Hardware zu kaufen, obwohl ihre aktuellen Geräte noch funktionsfähig sind. Schröder fordert daher die EU auf, klare Regeln für den Support digitaler Geräte zu etablieren, um solche Szenarien zu verhindern.
Der Cyber Resilience Act (CRA) der EU-Kommission könnte hier Abhilfe schaffen, indem er Mindeststandards für den Support digitaler Geräte festlegt. Der vzbv sieht eine dringende Notwendigkeit, diese Standards auch auf Betriebssysteme wie Windows anzuwenden. Eine Anpassung der Support-Zeiträume an die tatsächliche Nutzungsdauer der Geräte könnte dazu beitragen, die Lebensdauer von Hardware zu verlängern und die Umweltbelastung durch Elektroschrott zu reduzieren.

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