LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die bewusste Entscheidung, was wir uns merken oder vergessen wollen, einen stärkeren Einfluss auf die Langzeiterinnerung hat als emotionale Einflüsse. Teilnehmer erinnerten sich eher an Wörter, die sie sich merken sollten, als an solche mit emotionaler Bedeutung.

Eine aktuelle Studie hat aufgedeckt, dass die bewusste Kontrolle über unsere Erinnerungen, also die Entscheidung, was wir behalten oder vergessen wollen, einen größeren Einfluss auf die Bildung von Langzeiterinnerungen hat als emotionale Einflüsse. Die Teilnehmer der Studie erinnerten sich eher an Wörter, die sie sich merken sollten, als an solche, die emotionale Bedeutung hatten, obwohl Emotionen manchmal die Erinnerung verstärkten oder falsche Erinnerungen verursachten.
Interessanterweise verbesserte der Schlaf selbst die Gedächtnisleistung nicht, obwohl bestimmte Schlafwellen, wie Schlafspindeln, mit einer besseren Erinnerung an emotionales Material verbunden waren. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das bewusste Erinnern eine stärkere Rolle spielt als Emotionen oder Schlaf, wenn es darum geht, was das Gehirn speichert und vergisst.
Die Forscher führten zwei Studien durch: Eine online mit 45 Teilnehmern und eine im Labor mit 53 Teilnehmern. Die Hälfte jeder Gruppe erhielt ihre Wörter morgens und wurde abends getestet, die andere Hälfte erhielt sie abends und wurde am nächsten Morgen nach dem Schlafen getestet. Im Labor trugen die Teilnehmer EEG-Stirnbänder, um ihre Gehirnaktivität während des Schlafs zu messen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Anweisungen zum Erinnern die Erinnerungsleistung stärker verbesserten als emotionale Inhalte. Emotionen spielten jedoch eine Rolle, da Wörter mit negativen Konnotationen, die erinnert werden sollten, eher behalten wurden. Dies deutet darauf hin, dass emotionale Hinweise die Wirkung von Anweisungen verstärken können, obwohl Anweisungen der primäre Einfluss auf die Erinnerung waren.
Unerwartet hatte der Schlaf selbst keinen Einfluss auf die Erinnerungsleistung, obwohl verschiedene Arten von Gehirnaktivität während des Schlafs mit der Erinnerung in Verbindung standen. Zum Beispiel waren höhere REM-Theta-Werte mit der falschen Erinnerung an negative Wörter verbunden. Schlafspindeln hingegen verbesserten die Erinnerung an negative, zu erinnernde Wörter.

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