STRASSBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Das Europaparlament diskutiert über ein mögliches Verbot von Bezeichnungen wie “Veggie-Burger” oder “Tofu-Wurst”. Diese Begriffe könnten bald nur noch für tierische Produkte reserviert sein. Die Debatte polarisiert: Während einige den Verbraucherschutz stärken wollen, sehen andere darin einen unnötigen Eingriff in die Marktwirtschaft.

Das Europaparlament steht vor einer entscheidenden Abstimmung, die die Bezeichnungen für pflanzliche Lebensmittelprodukte betrifft. Im Zentrum der Diskussion steht die Frage, ob Begriffe wie “Schnitzel” oder “Wurst” ausschließlich für tierische Produkte verwendet werden dürfen. Diese Debatte hat sowohl Befürworter als auch Gegner, die jeweils unterschiedliche Interessen vertreten.
Der Vorschlag, die Verwendung solcher Begriffe für pflanzliche Produkte zu verbieten, wird von einigen als Maßnahme zum Schutz der Verbraucher gesehen. Céline Imart, eine Abgeordnete der EVP-Fraktion, argumentiert, dass es ein Verwechslungsrisiko gebe, da pflanzliche Ersatzprodukte nicht die gleichen Nährwerte wie ihre tierischen Pendants bieten. Zudem soll der Ruf tierischer Produkte, der von Generationen von Landwirten aufgebaut wurde, geschützt werden.
Auf der anderen Seite kritisieren Verbraucherschützer und Unternehmen den Vorschlag als unnötig und hinderlich. Chris Methmann von der Organisation foodwatch bezeichnet das Vorhaben als “Lobbyismus im Dienste der Fleischindustrie”. Auch Handelsunternehmen wie Aldi und Lidl sowie Hersteller wie Beyond Meat sprechen sich gegen das Verbot aus. Sie argumentieren, dass vertraute Begriffe den Verbrauchern Orientierung bieten und ein Verbot den Verkauf erschweren würde.
Die öffentliche Meinung in Deutschland ist gespalten. Eine Umfrage des Instituts YouGov zeigt, dass 50 Prozent der Befragten für eine exklusive Verwendung der Begriffe für tierische Produkte sind, während 28 Prozent dagegen sind. Die Bundesregierung hat sich bisher nicht klar positioniert, betont jedoch die Wichtigkeit einer klaren Unterscheidung zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten.
Der Markt für pflanzliche Fleischersatzprodukte wächst in Deutschland stetig. Im Jahr 2024 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 121.600 Tonnen solcher Produkte hergestellt. Trotz des Wachstums bleibt der Markt im Vergleich zur konventionellen Fleischproduktion klein. Die kommenden Verhandlungen im Europaparlament werden zeigen, ob sich eine Mehrheit für das Verbot findet und welche Auswirkungen dies auf den Markt haben könnte.

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