LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass das Hormon Östrogen eine schützende Rolle gegen stressinduzierte, depressionsähnliche Verhaltensweisen bei männlichen Mäusen spielt. Diese Entdeckung könnte neue Wege für die Behandlung von Depressionen bei Männern eröffnen, insbesondere für jene mit niedrigen Testosteronwerten.

Eine überraschende Entdeckung in der Hormonforschung zeigt, dass Östrogen, ein Hormon, das traditionell mit weiblichen Eigenschaften assoziiert wird, eine schützende Rolle im männlichen Gehirn spielt. Diese Erkenntnis könnte die Art und Weise, wie wir Depressionen bei Männern verstehen und behandeln, grundlegend verändern. Forscher haben herausgefunden, dass Östrogen über einen spezifischen Rezeptor, den Östrogenrezeptor Beta, wirkt, um das männliche Gehirn vor stressinduzierten Verhaltensänderungen zu schützen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht wurde, untersuchte die Rolle von Östrogen bei männlichen Mäusen, die einem Stressmodell ausgesetzt waren. Die Forscher fanden heraus, dass die Kombination aus niedrigen Hormonspiegeln und Stress zu sozialem Rückzug und Anhedonie führte, einem Verlust des Interesses an angenehmen Aktivitäten. Diese Verhaltensänderungen konnten jedoch durch die Verabreichung von Östrogen verhindert werden.
Interessanterweise zeigte die Forschung, dass der Östrogenrezeptor Beta eine zentrale Rolle bei der Stressresistenz spielt. Männliche Mäuse, denen dieser Rezeptor fehlte, entwickelten ähnliche Verhaltensänderungen wie Mäuse mit niedrigen Hormonspiegeln. Dies deutet darauf hin, dass der Rezeptor eine entscheidende Funktion in der Stressbewältigung hat, die sich zwischen den Geschlechtern unterscheidet.
Die Forscher nutzten fortschrittliche Techniken wie Optogenetik und Chemogenetik, um die neuronalen Schaltkreise zu untersuchen, die an der Stressresistenz beteiligt sind. Sie identifizierten einen wichtigen neuronalen Pfad vom basolateralen Amygdala zum Nucleus accumbens, der bei der Verarbeitung von Belohnungen eine Rolle spielt. Diese Entdeckung könnte neue therapeutische Ansätze für die Behandlung von Depressionen bei Männern bieten, insbesondere für jene, die auf traditionelle Testosterontherapien nicht ansprechen.

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