PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse aus China werfen ein neues Licht auf die Rolle des Immunsystems bei Alzheimer. Adaptive Immunzellen wie T- und B-Zellen könnten sowohl schädliche als auch schützende Effekte auf die Gehirngesundheit haben. Diese Erkenntnisse könnten die Entwicklung neuer, präziserer Therapien zur Behandlung der Krankheit vorantreiben.

Alzheimer ist eine der verheerendsten Krankheiten unserer Zeit, die weltweit über 55 Millionen Menschen betrifft. Bisher konzentrierte sich die Forschung vor allem auf die toxische Anhäufung von Proteinen wie Amyloid und Tau im Gehirn. Diese Proteine bilden Plaques und Tangles, die die Kommunikation zwischen Neuronen stören und zum Verlust von Gedächtnis und kognitiven Fähigkeiten führen. Doch neue Studien legen nahe, dass auch das Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt.
Insbesondere adaptive Immunzellen, darunter T- und B-Zellen, scheinen in den Krankheitsverlauf involviert zu sein. Diese Zellen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und im Gehirn sowohl schädliche als auch schützende Wirkungen entfalten. Während einige T-Zellen entzündungsfördernde Moleküle freisetzen, die den Schaden verschlimmern, haben andere eine schützende Wirkung. Ebenso können B-Zellen sowohl schädliche Immunreaktionen fördern als auch bei der Beseitigung toxischer Proteine helfen.
Diese doppelgesichtige Rolle der Immunzellen eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Alzheimer. Forscher wie Dr. Xiaochun Chen von der Fujian Medical University in China betonen, dass ein besseres Verständnis der adaptiven Immunantworten zu innovativen Therapieansätzen führen könnte. Mögliche Strategien umfassen die Entwicklung von Impfstoffen oder Therapien, die das Gleichgewicht der Immunantworten wiederherstellen.
Die bisherigen Therapien, die sich auf die Reduzierung von Amyloid konzentrieren, haben gemischte Ergebnisse gezeigt. Medikamente wie Aducanumab und Lecanemab haben sowohl Hoffnung als auch Kontroversen ausgelöst. Ein umfassenderer Ansatz, der auch die adaptive Immunität berücksichtigt, könnte zu effektiveren Behandlungsergebnissen führen. Die Forscher arbeiten daran, die Mechanismen zu verstehen, durch die Immunzellen ins Gehirn gelangen und warum sie bei verschiedenen Patienten unterschiedlich wirken.
Die Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung könnten die Art und Weise, wie wir Alzheimer verstehen und behandeln, grundlegend verändern. Während die Krankheit weiterhin eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen darstellt, bieten diese neuen Einsichten Hoffnung auf präzisere und wirksamere Therapien, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar verhindern könnten.

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