MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben eine bahnbrechende Karte der Mitochondrien im menschlichen Gehirn erstellt, die neue Einblicke in die energetischen Prozesse des Geistes bietet.
Die jüngste Forschung, veröffentlicht in Nature, hat eine detaillierte Karte der Mitochondrien im menschlichen Gehirn hervorgebracht. Diese winzigen Energieproduzenten sind entscheidend für die Funktion von Neuronen und anderen Gehirnzellen, da sie Nährstoffe in Energie umwandeln. Die Studie zeigt, dass die Verteilung und Effizienz der Mitochondrien stark zwischen verschiedenen Gehirnregionen variiert.
Die Forscher schnitten ein gespendetes Gehirn in über 700 kleine Würfel und maßen die Anzahl und den Energieausstoß der Mitochondrien in jedem Stück. Sie stellten fest, dass die evolutionär jüngeren Teile des Gehirns, wie die Frontal- und Temporallappen, eine höhere Dichte und Effizienz der Mitochondrien aufweisen. Diese Erkenntnisse könnten helfen, die Energieverwendung im Gehirn mit Stimmung, Kognition und neurologischen Störungen zu verknüpfen.
Martin Picard von der Columbia University und Michel Thiebaut de Schotten von der Universität Bordeaux führten die Studie an. Sie nutzten fortschrittliche Techniken, um die mitochondriale Verteilung und Funktion auf eine Weise zu kartieren, die mit Standard-MRT-Scans vergleichbar ist. Diese Arbeit könnte den Weg für neue Ansätze zur Untersuchung von Gehirnenergetik und Gesundheit ebnen.
Die Forscher verwendeten eine gefrorene Scheibe des rechten Gehirnhemisphäre eines neurotypischen Mannes, um die Mitochondrien zu analysieren. Sie führten Gen-Sequenzierungen durch und kombinierten die Ergebnisse mit MRT-Daten von fast 2.000 gesunden Erwachsenen. Diese Kombination ermöglichte es ihnen, die mitochondriale Dichte und den Energieausstoß im gesamten Gehirn vorherzusagen.
Die Ergebnisse zeigten, dass graue Substanz, die die meisten Zellkörper und Verbindungen des Gehirns enthält, eine höhere mitochondriale Dichte und Energieproduktionskapazität aufweist als weiße Substanz. Besonders bemerkenswert war die hohe mitochondriale Aktivität im Putamen, einem Bereich, der für die Bewegungssteuerung wichtig ist.
Die Studie hebt hervor, wie wichtig Mitochondrien für die Evolution des menschlichen Gehirns sind. Die Forscher fanden heraus, dass die Genexpression in Regionen mit höherer Enzymaktivität ebenfalls erhöht war, was die biochemischen Ergebnisse unterstützt. Diese Erkenntnisse könnten neue Fragen darüber aufwerfen, wie mitochondriale Funktionen die Entwicklung des menschlichen Gehirns beeinflusst haben.
Obwohl die Studie wichtige Einblicke bietet, basiert sie auf einem einzigen Gehirn, was ihre Generalisierbarkeit einschränkt. Zukünftige Forschungen müssen eine größere Anzahl von Proben umfassen, um die Variabilität zwischen Individuen besser zu verstehen. Dennoch bietet diese Arbeit eine wertvolle Grundlage für die nicht-invasive Untersuchung der mitochondrialen Biologie im Gehirn.
Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit letztlich dazu führen wird, mitochondriale Muster in individuellen Gehirnen zu kartieren, was helfen könnte, den Zusammenhang zwischen Mitochondrien und Gehirngesundheit, Alterung und neurologischen Erkrankungen besser zu verstehen.
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