LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass genetische Prädispositionen für Depressionen bereits in jungen Jahren die Hirnaktivität beeinflussen können, noch bevor Symptome auftreten.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat aufgedeckt, dass junge Erwachsene mit einer höheren genetischen Veranlagung für Depressionen eine verminderte Hirnaktivität in Bereichen zeigen, die mit Entscheidungsfindung und emotionaler Regulierung verbunden sind. Diese Erkenntnisse wurden durch die Analyse von fast 900 gesunden Zwillingen und Geschwistern gewonnen, die an der Human Connectome Project-Studie teilnahmen. Die Forscher beobachteten, dass diese Unterschiede in der Hirnaktivität bereits vor dem Auftreten von Depressionssymptomen vorhanden sind, was auf frühe neuronale Marker für das Risiko hindeutet.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Studie geschlechtsspezifische Unterschiede in den neuronalen Reaktionsmustern aufdeckte. Männer und Frauen scheinen unterschiedliche biologische Wege zu haben, die das genetische Risiko mit Depressionen verbinden. Diese Unterschiede könnten wichtige Hinweise für personalisierte Präventionsstrategien liefern, die auf das Geschlecht abgestimmt sind. Die Forschung hebt hervor, dass die posterior cingulate cortex, ein Bereich des Gehirns, eine starke Verbindung zur Empfindlichkeit gegenüber Bestrafungen, jedoch nicht zu Belohnungen, aufweist.
Die Ergebnisse dieser Studie, die in der Zeitschrift Biological Psychiatry: Cognitive Neuroscience and Neuroimaging veröffentlicht wurde, könnten den Weg für frühzeitige Erkennung und gezielte Therapien für Depressionen ebnen. Die Forscher nutzten funktionelle MRT-Scans und Genotypisierungsdaten, um zu untersuchen, wie das Gehirn der Teilnehmer auf Gewinne und Verluste reagierte und wie dies mit ihrem genetischen Risiko für Depressionen zusammenhängt.
Dr. Chiang-Shan R. Li von der Yale University School of Medicine, einer der Hauptforscher, erklärte, dass Personen mit einem höheren genetischen Risiko für Depressionen weniger Aktivität in Hirnregionen zeigten, die mit Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung verbunden sind, wie den frontalen, parietalen und okzipitalen Kortexregionen. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um zu verstehen, wie genetische Prädispositionen die Hirnfunktion im Kontext von Belohnung und Bestrafung beeinflussen.
Die Forschungsergebnisse unterstreichen die Bedeutung genetischer Risiken für Depressionen und deren Einfluss auf neuronale Reaktionen auf Belohnung und Bestrafung. Sie bieten Einblicke in genetisch informierte Marker für Depressionen und könnten dazu beitragen, neue Wege für die Früherkennung und Intervention zu eröffnen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede, die in dieser Studie identifiziert wurden, machen diese Arbeit besonders relevant, da das Feld der mentalen Gesundheitsversorgung zunehmend auf personalisierte Ansätze setzt.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Intern Human Centric AI

Duales Studium Data Science und KI - Smart Operations Management 2026

Robotics Engineer (m/w/d) Simulation / AI

Integration AI Developer (m/w/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Genetische Risiken beeinflussen frühzeitig die Hirnaktivität bei Depressionen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Genetische Risiken beeinflussen frühzeitig die Hirnaktivität bei Depressionen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Genetische Risiken beeinflussen frühzeitig die Hirnaktivität bei Depressionen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!