ARIZONA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Fall in Arizona wurde erstmals Künstliche Intelligenz genutzt, um einem Verstorbenen bei einer Gerichtsverhandlung eine Stimme zu verleihen. Diese Entwicklung wirft Fragen über die ethischen und rechtlichen Implikationen der KI-Nutzung in der Justiz auf.
In einem beispiellosen Fall in Arizona wurde Künstliche Intelligenz eingesetzt, um einem Verstorbenen bei einer Gerichtsverhandlung eine Stimme zu verleihen. Chris Pelkey, der 2021 bei einem Vorfall im Straßenverkehr getötet wurde, “sprach” während der Urteilsverkündung seines Mörders durch ein von seiner Familie erstelltes KI-Video. Diese innovative Nutzung von KI in der Justiz wirft zahlreiche ethische und rechtliche Fragen auf.
Pelkey wurde von Gabriel Paul Horcasitas erschossen, als beide an einer roten Ampel hielten. Die Familie von Pelkey nutzte KI, um eine Videoaufnahme zu erstellen, in der Pelkey eine Opfererklärung abgibt. In dieser erklärte er, dass er an Vergebung glaube und dass die beiden in einem anderen Leben Freunde hätten sein können. Diese Aussage wurde von vielen als bemerkenswert empfunden, da sie die menschliche Fähigkeit zur Vergebung und Versöhnung betonte.
Die Nutzung von KI in der Justiz ist nicht neu, jedoch wurde sie bisher hauptsächlich für administrative Aufgaben, juristische Recherchen und die Fallvorbereitung eingesetzt. In Arizona wird KI auch verwendet, um die Öffentlichkeit über wichtige Gerichtsentscheidungen zu informieren. Die Verwendung von KI zur Erstellung von Opfererklärungen stellt jedoch ein Novum dar und könnte zukünftig neue Möglichkeiten für die Informationsvermittlung im Gerichtssaal bieten.
Der Richter Todd Lang, der den Fall leitete, äußerte sich positiv über die Nutzung der KI und betonte, dass das Video viel über die Familie von Pelkey aussage. Diese hatte ihre Wut über den Tod von Pelkey zum Ausdruck gebracht und die höchst mögliche Strafe für Horcasitas gefordert. Die Familie reichte zudem fast 50 Briefe ein, die die Botschaft des Videos unterstützten.
Der Anwalt von Horcasitas, Jason Lamm, kündigte an, dass sie gegen das Urteil Berufung einlegen werden. Er argumentierte, dass das Berufungsgericht prüfen werde, ob der Richter bei der Urteilsfindung unzulässigerweise auf das KI-Video zurückgegriffen habe. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die Nutzung von KI in der Justiz haben.
Stacey Wales, die Schwester von Pelkey, hatte die Idee, dass ihr Bruder selbst sprechen sollte. Sie überlegte lange, was sie bei der Urteilsverkündung sagen würde, und fand es schwierig, ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Als sie jedoch darüber nachdachte, was ihr Bruder dem Schützen sagen würde, flossen die Worte nur so aus ihr heraus. Sie betonte, dass sie die Technologie mit Ethik und Moral eingesetzt haben, um eine kraftvolle Botschaft zu übermitteln.
Die Nutzung von KI in der Justiz könnte zukünftig neue Möglichkeiten eröffnen, birgt jedoch auch Risiken. Experten warnen davor, dass die Technologie missbraucht werden könnte, um gefälschte Beweise zu erstellen. Dies könnte die Glaubwürdigkeit von Gerichtsverfahren gefährden, da Richter und Geschworene dazu neigen, das zu glauben, was sie sehen.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich kürzlich in New York, wo ein Mann ohne Anwalt ein KI-generiertes Avatar nutzte, um seinen Fall in einem Video zu präsentieren. Die Richter erkannten schnell, dass die Person im Video nicht existierte. Diese Vorfälle verdeutlichen die Herausforderungen und Chancen, die mit der Nutzung von KI in der Justiz verbunden sind.
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