LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University of Leeds hat aufgedeckt, dass Kindheitstraumata einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Erwachsene Stress bewerten und erleben. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von psychischen Erkrankungen haben.
Die Auswirkungen von Kindheitstraumata auf das Erwachsenenleben sind tiefgreifend und komplex. Forscher der University of Leeds haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass die Art und Weise, wie Erwachsene Stress bewerten und wahrnehmen, entscheidend mit ihren frühen traumatischen Erfahrungen verknüpft ist. Diese Stressbewertung fungiert als Brücke zwischen den Erlebnissen in der Kindheit und psychischen Gesundheitsproblemen im Erwachsenenalter.
In Großbritannien sind fast ein Drittel der jungen Menschen von Kindheitstraumata betroffen. Diese frühen Erfahrungen, sei es durch Missbrauch oder Vernachlässigung, stehen in Verbindung mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, im späteren Leben an Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischen Belastungsstörungen zu leiden. Besonders Frauen, die in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch erlebt haben, tragen ein signifikant höheres Risiko für Suizidversuche.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlicht wurde, untersuchte die Zusammenhänge zwischen Kindheitstraumata und psychischen Gesundheitsproblemen sowie Suizidrisikofaktoren im Erwachsenenalter. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Rolle der Stressbewertung und des wahrgenommenen Stresses gelegt, um zu verstehen, wie diese Faktoren die Auswirkungen von Kindheitstraumata vermitteln.
In der Untersuchung nahmen 273 Erwachsene teil, die über die Plattform Prolific Academic rekrutiert wurden. Die Teilnehmer beantworteten Fragen zu ihren demografischen Daten, Kindheitserfahrungen, sozialer Unterstützung und suizidbezogenen Erlebnissen. In einer zweiten Sitzung wurden Stressbewertungen, wahrgenommener Stress, Schwere der Depression und Angst sowie Gefühle von Niederlage und Gefangenschaft erfasst.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine höhere Belastung durch Kindheitstraumata mit einem Anstieg der Depressions- und Angstwerte um 15 bis 35 % verbunden war. Zudem stiegen die Werte für wahrgenommenen Stress und Stressbewertung in ähnlichem Maße. Diese indirekten Effekte über Stressbewertung und wahrgenommenen Stress waren bei allen untersuchten psychischen Gesundheits- und Suizidrisikofaktoren signifikant.
Die Forscher schlussfolgern, dass alltägliche kognitive Bewertungen von Stress eine psychologische Verbindung zwischen frühen Widrigkeiten und späterem psychischen Leiden darstellen. Dies legt nahe, dass Interventionen für Traumapatienten ihren Fokus auf die Stressbewertung legen sollten, um konventionelle symptomorientierte Behandlungen zu ergänzen.
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