CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein bisher als harmlos geltender Virus möglicherweise mit der Entwicklung von Parkinson in Verbindung steht. Wissenschaftler haben den Humanen Pegivirus (HPgV) in den Gehirnen und der Rückenmarksflüssigkeit von Parkinson-Patienten entdeckt, was die Annahme in Frage stellt, dass der Virus ungefährlich ist.

Die jüngste Forschung von Northwestern Medicine wirft ein neues Licht auf die möglichen Ursachen der Parkinson-Krankheit. Wissenschaftler haben den Humanen Pegivirus (HPgV) in den Gehirnen und der Rückenmarksflüssigkeit von Parkinson-Patienten entdeckt, während er bei Kontrollpersonen nicht nachgewiesen wurde. Diese Entdeckung stellt die bisherige Annahme in Frage, dass der Virus harmlos ist und eröffnet neue Forschungswege zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Viren und genetischen Faktoren.
HPgV wurde in 50% der untersuchten Parkinson-Gehirne gefunden, während es in den Kontrollgruppen vollständig fehlte. Die Anwesenheit des Virus führte zu veränderten Signalen des Immunsystems, die durch genetische Faktoren beeinflusst wurden. Dies deutet darauf hin, dass Viren möglicherweise mit Genen interagieren und zur Entwicklung von Parkinson beitragen können. Besonders auffällig war, dass Patienten mit dem Virus fortgeschrittene oder spezifische neuropathologische Veränderungen zeigten, darunter eine erhöhte Tau-Pathologie und veränderte Proteinspiegel im Gehirn.
Die Forscher verwendeten ein Werkzeug namens ‘ViroFind’, um postmortale Gehirnproben von Parkinson-Patienten und Personen, die an anderen Ursachen gestorben waren, zu analysieren. Dabei suchten sie nach allen bekannten menschlichen Viren, um Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu identifizieren. Die Ergebnisse legen nahe, dass HPgV eine Rolle bei der Entstehung von Parkinson spielen könnte, insbesondere bei Menschen mit bestimmten genetischen Hintergründen wie der LRRK2-Mutation.
Die Studie zeigt, dass Patienten mit einer bestimmten Parkinson-assoziierten Genmutation, LRRK2, unterschiedliche Immunantworten auf den Virus zeigten im Vergleich zu Parkinson-Patienten ohne diese Mutation. Dies könnte darauf hindeuten, dass HPgV eine spezielle Wirkung auf das Immunsystem hat oder dass es eine breitere Reaktion auf Viren gibt. Die Forscher planen, weitere Studien durchzuführen, um herauszufinden, wie häufig der HPgV-Virus bei Parkinson-Patienten vorkommt und ob er eine Rolle bei der Krankheit spielt.
Diese Entdeckung könnte wichtige Hinweise darauf geben, wie Parkinson beginnt und wie zukünftige Therapien gestaltet werden könnten. Laut der Parkinson Foundation leben über eine Million Menschen in den USA mit der Krankheit, und jedes Jahr werden 90.000 neue Fälle diagnostiziert. Die Zahl der Betroffenen wird bis 2030 voraussichtlich auf 1,2 Millionen ansteigen.

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