SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher der University of California, San Francisco, und der Gladstone Institutes haben einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Alzheimer entdeckt. Durch die Analyse von Genexpressionsmustern und die Nutzung von Big Data konnten sie zwei bereits zugelassene Krebsmedikamente identifizieren, die möglicherweise die Veränderungen im Gehirn bei Alzheimer rückgängig machen können.

Alzheimer ist eine der am weitesten verbreiteten neurodegenerativen Erkrankungen, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Trotz intensiver Forschung gibt es bislang nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Ein Forscherteam der University of California, San Francisco, und der Gladstone Institutes hat nun einen innovativen Ansatz entwickelt, der auf der Analyse von Genexpressionsmustern basiert. Durch den Vergleich dieser Muster mit den Effekten von 1.300 zugelassenen Medikamenten konnten sie zwei Krebsmedikamente identifizieren, die möglicherweise die Symptome von Alzheimer verlangsamen oder sogar umkehren könnten.

Die Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Cell veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Medikamente Letrozol und Irinotecan, die normalerweise zur Behandlung von Brust- bzw. Darm- und Lungenkrebs eingesetzt werden, die Genexpression in Neuronen und Gliazellen beeinflussen können. Diese Zellen sind bei Alzheimer stark geschädigt. Die Forscher nutzten eine umfangreiche Datenbank, um die Genexpressionsmuster von Alzheimer mit denen zu vergleichen, die durch die Medikamente hervorgerufen werden.

Ein entscheidender Schritt in der Forschung war die Analyse von Millionen elektronischer Gesundheitsakten. Diese zeigten, dass Patienten, die eines dieser Medikamente im Rahmen ihrer Krebsbehandlung erhielten, seltener an Alzheimer erkrankten. In einem Mausmodell der Alzheimer-Krankheit konnten die Forscher nachweisen, dass die Kombination der beiden Medikamente die Degeneration des Gehirns verringerte und das Erinnerungsvermögen der Tiere wiederherstellte.

Marina Sirota, Ph.D., die interimistische Direktorin des UCSF Bakar Computational Health Sciences Institute, betonte die Bedeutung der computergestützten Ansätze, die es ermöglichen, die komplexen Veränderungen im Gehirn bei Alzheimer direkt anzugehen. Diese Methode könnte den Weg für neue Therapien ebnen, die auf bereits vorhandenen, von der FDA zugelassenen Medikamenten basieren.

Die Forscher sind optimistisch, dass ihre Entdeckung bald in klinischen Studien getestet werden kann. Yadong Huang, MD, Ph.D., ein führender Wissenschaftler am Gladstone Institute, erklärte, dass die Kombination von unabhängigen Datenquellen, wie Einzelzell-Expressionsdaten und klinischen Aufzeichnungen, zu den gleichen Medikamenten führte, die in einem genetischen Modell von Alzheimer wirksam waren. Dies könnte ein bedeutender Schritt in Richtung einer effektiven Behandlung für Millionen von Alzheimer-Patienten weltweit sein.

Die Forschung zeigt, dass die Kombination von Big Data und innovativen Analysemethoden neue Wege in der Behandlung komplexer Erkrankungen wie Alzheimer eröffnen kann. Die Hoffnung ist groß, dass diese Ansätze nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen der Krankheit bekämpfen können.

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Krebsmedikamente als Hoffnungsträger in der Alzheimer-Forschung
Krebsmedikamente als Hoffnungsträger in der Alzheimer-Forschung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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