LONDON (IT BOLTWISE) – Die britische Labour-Regierung hat eine weitreichende Reform der Wasseraufsicht angekündigt, die darauf abzielt, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und regulatorische Mängel zu beheben.
Die britische Labour-Regierung hat eine umfassende Reform der Wasseraufsicht angekündigt, die darauf abzielt, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und bestehende regulatorische Mängel zu beheben. Diese Entscheidung folgt auf eine unabhängige Untersuchung, die erhebliche Defizite in der Kontrolle der Wasserbranche aufdeckte. Die Reformen sind eine Reaktion auf den wachsenden öffentlichen Unmut über Umweltverschmutzung, steigende Wasserpreise und hohe Gehälter von Führungskräften.
Im Mittelpunkt der Reform steht die Abschaffung der bisherigen Wasseraufsicht Ofwat und die Einführung einer neuen, einheitlichen Regulierungsbehörde für England. Diese neue Behörde soll nicht nur Ofwat ersetzen, sondern auch die Aufgaben der Drinking Water Inspectorate sowie wasserbezogene Aufgaben der Environment Agency und von Natural England übernehmen. In Wales sollen die wirtschaftlichen Regulierungsaufgaben in Natural Resources Wales integriert werden.
Der Bericht des ehemaligen Vize-Gouverneurs der Bank of England, Sir Jon Cunliffe, der die Grundlage für diese Reformen bildet, zieht Parallelen zur historischen „Great Stink“-Krise von 1858, die den Bau eines modernen Abwassersystems in London auslöste. Cunliffe betont, dass alle Faktoren, die zur aktuellen Krise geführt haben, berücksichtigt werden müssen. Der Bericht enthält 88 Empfehlungen, schließt jedoch eine Verstaatlichung ausdrücklich aus.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Zahl schwerer Umweltverstöße durch Wasserunternehmen im vergangenen Jahr um 60 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig steht der Branchenführer Thames Water aufgrund seiner enormen Schuldenlast am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Der Bericht kritisiert ein „zersplittertes und überlappendes Regulierungsumfeld“, das den Herausforderungen durch Klimawandel, Bevölkerungswachstum und wirtschaftliche Entwicklung nicht gewachsen sei.
Zu den zentralen Vorschlägen gehört die Einführung von Befugnissen, Übernahmen von Wasserversorgern zu blockieren, wenn Investoren nicht im langfristigen Kundeninteresse handeln. Zudem sollen sogenannte „public benefit clauses“ in Unternehmenslizenzen verankert und Mindestkapitalanforderungen eingeführt werden, um die Abhängigkeit von Fremdkapital zu reduzieren.
Ein formeller „Turnaround“-Mechanismus soll künftig angeschlagene Unternehmen stabilisieren können. Dabei wäre es möglich, Bußgelder auszusetzen oder zu reduzieren, wenn diese notwendige Investitionen gefährden. Im Gegenzug könnten Beschränkungen für Boni und Dividenden gelten.
Darüber hinaus empfiehlt der Bericht, neun regionale Wasserbehörden mit der Planungshoheit auszustatten, ohne neue Bürokratieebenen zu schaffen. Der Verbraucherschutzrat Consumer Council for Water soll in ein Ombudsmann-Modell mit erweiterten Rechten umgewandelt werden. Ein landesweiter Sozialtarif soll einkommensschwache Haushalte entlasten und die aktuell uneinheitlichen Hilfsangebote der Versorger ablösen.
Cunliffe räumt ein, dass Wasser- und Abwasserdienstleistungen „mittel- bis langfristig teurer“ werden dürften, spricht sich jedoch gegen Gehaltsdeckel für Manager aus, um die Attraktivität der Branche für Spitzenkräfte nicht zu gefährden. Der Branchenverband Water UK begrüßte die Pläne als überfälligen Wendepunkt.
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