TORONTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Kanada hat alarmierende Ergebnisse über die langfristigen Auswirkungen von Bleiexposition in der Kindheit auf das Risiko von Demenzerkrankungen im Alter veröffentlicht. Die Untersuchung, die auf der weltweit größten Demenzkonferenz in Toronto vorgestellt wurde, zeigt, dass Menschen, die in den 1960er und 70er Jahren aufwuchsen, ein um 20 Prozent höheres Risiko für Gedächtnisprobleme haben, die sich zu Alzheimer entwickeln können.
Die jüngsten Forschungsergebnisse aus Kanada werfen ein neues Licht auf die potenziellen Langzeitfolgen der Bleiexposition in der Kindheit. Wissenschaftler der Universität Toronto untersuchten über 600.000 ältere Erwachsene in den USA, die in ihrer Kindheit hohen Bleikonzentrationen ausgesetzt waren. Diese Exposition, die vor allem auf die Verwendung von bleihaltigem Benzin und Farbe in den 1960er und 70er Jahren zurückzuführen ist, könnte das Risiko für Demenzerkrankungen im Alter erheblich erhöhen.
Die Studie zeigt, dass Menschen, die in dieser Zeit aufwuchsen, ein um 20 Prozent höheres Risiko für Gedächtnisprobleme haben, die sich zu einer milden kognitiven Beeinträchtigung entwickeln können. Diese Beeinträchtigung gilt als Vorstufe zu verschiedenen Formen der Demenz, einschließlich der Alzheimer-Krankheit, die in den USA fast sieben Millionen Menschen betrifft. Die Forscher betonen, dass fast 90 Prozent der Amerikaner, die in dieser Zeit aufwuchsen, gefährlich hohe Bleikonzentrationen im Blut hatten.
Dr. Eric Brown, der leitende Autor der Studie und stellvertretender Leiter der geriatrischen Psychiatrie am Centre for Addiction and Mental Health in Toronto, erklärte, dass die Ergebnisse helfen könnten, die Mechanismen zu verstehen, die zur Entwicklung von Demenz und Alzheimer führen. Die Forscher vermuten, dass die Hauptquelle der Bleiexposition in den 1960er und 70er Jahren der dichte Autoverkehr in städtischen Gebieten war.
Die Studie wurde auf der Alzheimer’s Association International Conference vorgestellt, wo weitere US-basierte Studien ähnliche Ergebnisse präsentierten. Diese Studien zeigten, dass selbst geringe Bleikonzentrationen im Körper die Bildung von Amyloid- und Tau-Plaques im Gehirn fördern können, die als Hauptursachen für die Alzheimer-Krankheit gelten.
Dr. Maria C. Carrillo von der Alzheimer’s Association, die nicht an den Studien beteiligt war, betonte die Bedeutung dieser Forschungsergebnisse. Sie wies darauf hin, dass die Hälfte der US-Bevölkerung in ihrer frühen Kindheit hohen Bleikonzentrationen ausgesetzt war, was die Notwendigkeit unterstreicht, die toxischen Auswirkungen von Blei auf die Gehirngesundheit älterer Menschen besser zu verstehen.
Die Forscher warnen, dass trotz der Fortschritte bei der Reduzierung von Bleikonzentrationen in der Umwelt, das Metall immer noch in älteren Häusern vorhanden sein kann. Dies stellt ein Risiko für jüngere Generationen dar, die in solchen Häusern leben. Dr. Esme Fuller-Thomson, eine der Hauptautorinnen der Studie, betonte, dass die Bleikonzentrationen im Blut in den 1970er Jahren 15-mal höher waren als heute.
Zusätzlich zu den Erkenntnissen über die Langzeitfolgen von Bleiexposition in der Kindheit, untersuchte eine weitere Studie der University of California, Davis, die Auswirkungen von Bleiexposition im Erwachsenenalter. Diese Studie ergab, dass ältere Erwachsene, die in der Nähe von Einrichtungen lebten, die Blei freisetzen, häufiger Gedächtnis- und Denkprobleme hatten als diejenigen, die weiter entfernt lebten.
Die Forscher raten Menschen, die in der Nähe solcher Einrichtungen leben, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bleiexposition zu minimieren, wie das Reinigen von Häusern, um die Ansammlung von bleikontaminiertem Staub zu vermeiden, und das Entfernen von Schuhen beim Betreten des Hauses.

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