LONDON (IT BOLTWISE) – Musik hat seit langem ihren Platz in der Therapie von Gedächtnisstörungen wie Alzheimer gefunden. Doch die genauen Mechanismen, wie Musik das Gedächtnis beeinflusst, waren bisher unklar.
Musik ist seit jeher ein mächtiges Werkzeug, das nicht nur die Stimmung heben, sondern auch das Gedächtnis stärken kann. Besonders bei Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz wird Musik als therapeutisches Mittel eingesetzt. Eine neue Studie beleuchtet nun, wie die emotionale Intensität, die eine Person beim Musikhören empfindet, darüber entscheidet, welche Aspekte einer Erinnerung gestärkt werden.
Die Forscher Kayla Clark von der Rice University und Stephanie Leal von der University of California, Los Angeles, haben herausgefunden, dass stärkere emotionale Reaktionen auf Musik das Gedächtnis für den allgemeinen Kern einer Erfahrung verbessern. Im Gegensatz dazu helfen moderate emotionale Reaktionen dabei, spezifische Details besser zu erinnern. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass der Einfluss von Musik auf das Gedächtnis nicht universell ist und personalisierte Strategien für den therapeutischen Einsatz erfordert.
In der Studie wurden den Teilnehmern Bilder von Alltagserfahrungen gezeigt, gefolgt von Musik, deren Eigenschaften manipuliert wurden. Interessanterweise hatten Merkmale wie die Fröhlichkeit oder Traurigkeit der Musik oder deren Vertrautheit keinen Einfluss auf die Gedächtnisleistung. Vielmehr waren es die individuellen Unterschiede in der emotionalen Reaktion auf die Musik, die das Erinnerungsvermögen beeinflussten.
Clark erklärt, dass Menschen, die durch Musik emotionaler berührt wurden, sich besser an den Kern eines Ereignisses erinnerten. Personen mit moderaten emotionalen Reaktionen hingegen konnten sich an mehr Details erinnern. Diese Ergebnisse unterstreichen die Spezifität, mit der Musik verschiedene Aspekte des Gedächtnisses beeinflusst.
Die Forscher betonen, dass musikalische Interventionen zur Verbesserung des Gedächtnisses bei Patienten personalisiert werden sollten, da Musik das Gedächtnis nicht einheitlich verbessert. Dies hat wichtige Implikationen für die Entwicklung von personalisierten musikbezogenen Interventionen für Menschen mit Gedächtnis- und Stimmungsschwächen.
Musik kann emotionale Erregung hervorrufen, die mit der Freisetzung von Stresshormonen verbunden ist, die für die emotionale Modulation des Gedächtnisses wichtig sind. Daher könnte Musik als mächtiger Modulator von Gedächtnis und Stimmung dienen und ein vielversprechendes therapeutisches Werkzeug für Gedächtnis- und Stimmungserkrankungen wie Alzheimer oder Depression sein.
Die Studie zeigt, dass Musik nicht nur die allgemeine Gedächtnisleistung verbessern kann, sondern auch spezifische Auswirkungen auf das episodische Gedächtnis hat. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von personalisierten musikbezogenen Interventionen, die auf die individuellen emotionalen Reaktionen der Patienten abgestimmt sind.
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