MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie hat die führenden Theorien zur Entstehung des Bewusstseins auf den Prüfstand gestellt und dabei überraschende Erkenntnisse gewonnen.
Die Frage nach der Entstehung des Bewusstseins beschäftigt Wissenschaftler seit Jahrhunderten. Eine aktuelle Studie, die im renommierten Fachjournal Nature veröffentlicht wurde, hat zwei der führenden Theorien, die Integrated Information Theory (IIT) und die Global Neuronal Workspace Theory (GNWT), direkt miteinander verglichen. Die Ergebnisse dieser siebenjährigen Forschungsarbeit zeigen, dass keine der beiden Theorien das Phänomen des Bewusstseins vollständig erklären kann.
Die IIT postuliert, dass Bewusstsein entsteht, wenn Informationen innerhalb eines Systems, wie dem Gehirn, hochgradig integriert und als einheitliches Ganzes wahrgenommen werden. Im Gegensatz dazu betont die GNWT, dass Bewusstsein durch die weitreichende Verbreitung von Informationen im Gehirn entsteht, sobald diese ins Bewusstsein treten. Die Studie, die 256 Probanden umfasste, konnte jedoch keine der beiden Theorien eindeutig bestätigen.
Besonders bemerkenswert ist die Erkenntnis, dass sensorische und perzeptuelle Verarbeitungsbereiche des Gehirns, und nicht die präfrontale Kontrolle, eine zentrale Rolle im Bewusstsein spielen könnten. Diese Entdeckung könnte die Forschung zur Erkennung von verdecktem Bewusstsein bei nicht ansprechbaren Patienten vorantreiben und neue Wege in der Bewusstseinsforschung eröffnen.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass das Bewusstsein möglicherweise stärker mit der sensorischen Verarbeitung und Wahrnehmung verknüpft ist, als bisher angenommen. Dies könnte auch Auswirkungen auf das Verständnis von Bewusstseinsstörungen wie Koma oder vegetative Zustände haben. Die Entdeckung, dass das Bewusstsein nicht primär im präfrontalen Kortex verankert ist, sondern in den sensorischen Arealen, stellt eine bedeutende Verschiebung in der wissenschaftlichen Perspektive dar.
Die Forscher nutzten eine Vielzahl von Methoden, darunter funktionelle Magnetresonanztomographie, Magnetoenzephalographie und intrakranielle Elektroenzephalographie, um die neuronale Aktivität der Probanden zu messen, während diese verschiedene visuelle Reize betrachteten. Diese umfassende und kollaborative Herangehensweise ermöglichte es, die Theorien in einem offenen wissenschaftlichen Rahmen zu testen und neue Einsichten zu gewinnen.
Die Studie zeigt, dass keine einzelne Theorie das Bewusstsein vollständig erklären kann, was die Notwendigkeit einer weiteren, interdisziplinären Forschung unterstreicht. Die Ergebnisse könnten auch dazu beitragen, neue Ansätze zur Erkennung von Bewusstsein bei Patienten mit schweren Hirnverletzungen zu entwickeln, was in der klinischen Praxis von großer Bedeutung sein könnte.
Insgesamt verdeutlicht die Forschung, dass das Verständnis des Bewusstseins ein komplexes und vielschichtiges Unterfangen bleibt. Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten jedoch den Weg für zukünftige Forschungen ebnen und neue Perspektiven aufzeigen, wie das Bewusstsein im menschlichen Gehirn entsteht und funktioniert.
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