MELBOURNE / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die komplexe Rolle der Amygdala bei der Entstehung von posttraumatischem Stresssyndrom (PTSD). Forscher haben herausgefunden, dass spezifische Verbindungen innerhalb der Amygdala bei Betroffenen verändert sind, was zu Schwierigkeiten bei der emotionalen Regulation führen kann. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege für die Behandlung von PTSD eröffnen.

Die Amygdala, oft als “Angstzentrum” des Gehirns bezeichnet, spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen und der Reaktion auf Bedrohungen. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass die Amygdala bei Menschen mit posttraumatischem Stresssyndrom (PTSD) auf komplexe Weise mit anderen Gehirnregionen kommuniziert. Diese veränderten Verbindungen könnten erklären, warum Betroffene häufig Schwierigkeiten mit der emotionalen Regulation und der Verarbeitung von Sinneseindrücken haben.
In der Vergangenheit wurde die Amygdala oft als einheitliche Struktur betrachtet. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass sie aus mehreren Subregionen besteht, die jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die aktuelle Studie konzentriert sich auf die basolaterale Region der Amygdala, die bei PTSD-Patienten eine veränderte Konnektivität zu anderen Hirnarealen aufweist. Diese Veränderungen könnten mit Symptomen wie emotionaler Taubheit und Identitätsstörungen in Verbindung stehen.
Die Forscher analysierten Gehirnscans von 129 Erwachsenen, darunter 65 Personen mit PTSD. Sie nutzten eine Methode namens task-derived intrinsic functional connectivity, um die funktionalen Verbindungen der Amygdala zu anderen Gehirnregionen zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass die basolaterale Amygdala bei PTSD-Patienten eine reduzierte Konnektivität zu kortikalen Bereichen wie dem Precuneus und dem posterioren cingulären Cortex aufweist. Gleichzeitig war die Verbindung zu Hirnstamm und Kleinhirn verstärkt, was auf eine erhöhte Wachsamkeit und Stressreaktion hindeutet.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass PTSD nicht nur eine Störung des Angstsystems ist, sondern eine komplexe Veränderung der neuronalen Netzwerke darstellt. Die basolaterale Amygdala scheint dabei eine zentrale Rolle zu spielen, indem sie als Knotenpunkt für veränderte Kommunikationsmuster fungiert. Diese Erkenntnisse könnten neue Ansätze für die Behandlung von PTSD bieten, indem sie gezielt auf die neuronalen Verbindungen abzielen, die bei der Störung eine Rolle spielen.

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