CERRO PACHÓN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein neues Observatorium in Chile bietet beispiellose Einblicke in die Tiefen des Weltalls und verspricht, die Geheimnisse der Dunklen Materie und gefährlicher Asteroiden zu lüften.
Das Vera C. Rubin-Observatorium auf dem Cerro Pachón in Chile hat nach monatelangen Tests und Kalibrierungen seine ersten spektakulären Bilder des Weltalls geliefert. Diese Aufnahmen zeigen unter anderem den Trifidnebel und den Lagunennebel, die Tausende Lichtjahre von der Erde entfernt in der Milchstraße liegen. Ein weiteres Bild zeigt zwei Spiralgalaxien des Virgo-Clusters, die sich etwa 50 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt befinden.
Das Observatorium ist mit einem Großteleskop ausgestattet, das über einen 8,4 Meter großen Hauptspiegel verfügt, sowie mit der größten jemals gebauten Digitalkamera, die eine Auflösung von 3.200 Megapixeln bietet. Diese Kamera, bekannt als „Legacy Survey of Space and Time“, wird in den kommenden zehn Jahren jede Nacht etwa tausend Bilder des Südhimmels aufnehmen. Ziel ist es, den gesamten einsehbaren Himmel etwa 800 Mal abzubilden und dabei einen riesigen Datensatz mit knapp 40 Milliarden Himmelsobjekten zu erstellen.
Die schiere Datenmenge, die täglich erzeugt wird, beträgt etwa 20.000 Gigabyte. Diese Datenflut ist so gewaltig, dass menschliche Astronomen sie nicht allein bewältigen können. Daher kommen fortschrittliche Algorithmen wie neuronale Netze und maschinelles Lernen zum Einsatz, um nach Auffälligkeiten in den Daten zu suchen. Diese Technologien helfen, Muster oder Veränderungen zu identifizieren, die auf neue Entdeckungen hinweisen könnten.
Brian Stone, der geschäftsführende Direktor der US National Science Foundation, betonte bei der Vorstellung der ersten Bilder, dass das Rubin-Observatorium mehr Informationen über unser Universum erfassen wird als alle optischen Teleskope in der Geschichte zusammen. Diese Einrichtung wird es ermöglichen, viele Geheimnisse des Kosmos zu erforschen, einschließlich der Dunklen Materie und der Dunklen Energie, die das Universum durchdringen.
Ein weiteres Ziel des Observatoriums ist die Ortung von Asteroiden, die sich der Erde nähern und potenziell eine Gefahr darstellen könnten. Wissenschaftler hoffen, die Zahl der bekannten erdnahen Asteroiden um das Zehnfache zu steigern und so 70 Prozent der gefährlichen Objekte mit Größen oberhalb von 140 Metern zu erfassen. Auch das äußere Sonnensystem jenseits der Neptunbahn wird einer gründlichen Inventur unterzogen, um neue Erkenntnisse über die Frühzeit des Sonnensystems zu gewinnen.
Eduardo Bañados vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg plant, anhand der gelieferten Bilder sehr junge Galaxien mit schwarzen Löchern im Zentrum zu untersuchen. Diese Galaxien existierten, als das Universum noch ein Baby war – jünger als eine Milliarde Jahre. Bislang ist es Forschern ein Rätsel, warum diese jungen Galaxien schon schwarze Löcher mit beträchtlicher Masse aufweisen.
Die Entdeckungen, die das Rubin-Observatorium ermöglichen könnte, könnten zur Entstehung ganz neuer Bereiche der Astronomie führen. Adam Miller von der Northwestern University in den USA ist überzeugt, dass Rubin Dinge finden wird, von deren Existenz jetzt noch niemand etwas ahnt. Die ersten Ideen für ein großes Teleskop zur Himmelsdurchmusterung kursierten bereits Anfang der 1990er-Jahre, mit dem Ziel, die mysteriöse Dunkle Materie zu enträtseln.
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