ATLANTA / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer aufsehenerregenden Enthüllung haben US-amerikanische Bundesbehörden einen groß angelegten Betrug aufgedeckt, bei dem nordkoreanische IT-Spezialisten über Remote-Arbeitsplätze in amerikanische Unternehmen eindrangen, um Gelder für das Regime in Pjöngjang zu beschaffen.
Die jüngsten Enthüllungen über nordkoreanische IT-Betrüger, die US-Unternehmen infiltrieren, werfen ein Schlaglicht auf die zunehmenden Gefahren der Cyberkriminalität im digitalen Zeitalter. Laut den Ermittlungen der Bundesbehörden in Atlanta haben vier nordkoreanische Staatsangehörige fast eine Million Dollar in Kryptowährung von einem Blockchain-Unternehmen in Atlanta und einem weiteren in Serbien abgezweigt. Diese Vorfälle sind Teil eines umfassenderen Plans der nordkoreanischen Regierung, um durch Cyberangriffe Gelder für ihr Waffenprogramm zu generieren.
Die US-Justizbehörden haben festgestellt, dass ähnliche Betrugsschemata bei über 100 Unternehmen im ganzen Land, darunter auch Fortune-500-Unternehmen, zum Einsatz kamen. Die FBI-Niederlassung in Atlanta warnt nun Technologieunternehmen, bei der Einstellung von Remote-IT-Mitarbeitern aus dem Ausland besonders wachsam zu sein. Laut US-Staatsanwalt Theodore Hertzberg entsendet Nordkorea Agenten weltweit, um Remote-IT-Jobs zu erlangen und so Einnahmen für das Regime zu generieren.
Die vier Angeklagten, Kim Kwang Jin, Kang Tae Bok, Jong Pong Ju und Chang Nam Il, wurden in einer fünfteiligen Anklage wegen Drahtbetrugs und Geldwäsche angeklagt. Sie sollen unter falschen Identitäten in Unternehmen eingedrungen sein, um schließlich Gelder zu stehlen. Der Gründer des Blockchain-Unternehmens Starter Labs, Williams, berichtete, dass er Kim als Softwareentwickler eingestellt hatte, ohne zu wissen, dass dieser Nordkoreaner war. Kim, der sich als ‘Pemba’ ausgab, wurde schließlich zum Chief Technology Officer befördert und erhielt Zugang zu den Finanzmitteln des Unternehmens.
Williams erklärte, dass er und seine Mitarbeiter regelmäßig über persönliche Angelegenheiten sprachen, jedoch nie persönlich zusammentrafen, was in der Branche, die Anonymität und Remote-Arbeit schätzt, nicht ungewöhnlich ist. Erst als Gelder in Höhe von 30.000 Dollar und später fast 750.000 Dollar verschwanden, wurde Williams misstrauisch. Als er mit dem FBI drohte, verschwanden die Entwickler spurlos.
Paul Brown, der Sonderbeauftragte des FBI in Atlanta, erklärte, dass die Unternehmen von nordkoreanischen Staatsangehörigen überrascht wurden, die mit gefälschten Zeugnissen Jobs erhielten, das Vertrauen ihrer Arbeitgeber gewannen und schließlich digitale Vermögenswerte stahlen, um ihr Regime zu finanzieren. Die US-Justizbehörden haben 29 Finanzkonten und 17 Webdomains beschlagnahmt, die angeblich zur Geldwäsche nach Nordkorea genutzt wurden. Zudem wurden 29 bekannte oder vermutete ‘Laptop-Farmen’ in 16 Bundesstaaten durchsucht.
Das FBI bietet eine Belohnung von bis zu 5 Millionen Dollar für Informationen, die zur Identifizierung und Festnahme weiterer betrügerischer nordkoreanischer IT-Arbeiter führen. Williams bezeichnete den Diebstahl als schweren Schlag für sein Unternehmen, erklärte jedoch, dass es sich inzwischen erholt habe. Künftig wolle er nur noch Personen einstellen, die er persönlich kennt, vorzugsweise aus Atlanta.
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