MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie aus den USA beleuchtet, wie die öffentliche Meinung die Wahrnehmung der Organtransplantationswürdigkeit beeinflusst. Dabei zeigt sich, dass die Ursache einer Erkrankung stärker gewichtet wird als die ethnische Zugehörigkeit der Patienten.

In den Vereinigten Staaten gibt es eine anhaltende Debatte darüber, wer als würdig erachtet wird, ein lebensrettendes Organ zu erhalten. Eine umfassende Studie, die von der Texas A&M University durchgeführt wurde, zeigt, dass die Amerikaner dazu neigen, die Ursache einer Erkrankung als entscheidenden Faktor für die Transplantationswürdigkeit zu betrachten. Dabei werden Patienten mit Erkrankungen, die als weniger selbstverschuldet gelten, wie etwa genetisch bedingtes Nierenversagen oder die durch Kohlebergbau verursachte Staublunge, bevorzugt. Im Gegensatz dazu werden Patienten mit Alkoholabhängigkeit oder Komplikationen durch eine ungeimpfte COVID-19-Infektion als weniger würdig angesehen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die anhaltenden Stigmata rund um psychische Gesundheit und Sucht, obwohl diese zunehmend als medizinische Zustände anerkannt werden. Interessanterweise hatten Rasse und ethnische Zugehörigkeit kaum Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung der Transplantationswürdigkeit. Die Studie, die im Social Science Quarterly veröffentlicht wurde, umfasste eine Umfrage unter 4.177 erwachsenen US-Bürgern. Die Teilnehmer wurden mit Szenarien konfrontiert, in denen sie die Transplantationswürdigkeit von Personen mit unterschiedlichen Lebensumständen bewerten sollten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Öffentlichkeit eine klare Rangfolge der potenziellen Transplantationskandidaten basierend auf den Umständen, die zu ihrem Transplantationsbedarf führten, festlegt. Besonders auffällig war die Unterstützung für Personen mit Staublunge, die oft alle anderen übertraf, sowie die Unterstützung für Personen mit genetischem Nierenversagen gegenüber sowohl COVID-19-Patienten als auch Personen mit Alkoholabhängigkeit. Diese Studie wirft die Frage auf, ob und wie öffentliche Einstellungen in die Entscheidungen über die Zuteilung von Transplantaten einbezogen werden sollten. Einerseits könnte eine bessere Abstimmung der Zuteilungsentscheidungen mit der öffentlichen Meinung mehr Menschen dazu bewegen, Organspender zu werden. Andererseits ist die Knappheit an Organen so groß, dass die Regeln für ihre Verwendung von entscheidender Bedeutung sind. Die Ergebnisse der Studie könnten zu mehr Möglichkeiten führen, die Anzahl der für Transplantationen verfügbaren Organe zu erhöhen oder innovative Ansätze zur Lösung des Organmangels zu entwickeln.

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