BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Umfrage des TÜV-Verbands zeigt, dass viele deutsche Unternehmen ihre IT-Sicherheitslage optimistischer einschätzen, als es die Realität widerspiegelt.
Die jüngste Umfrage des TÜV-Verbands hat aufgedeckt, dass viele deutsche Unternehmen ihre IT-Sicherheitslage als positiv bewerten. 91 Prozent der befragten Firmen gaben an, gut aufgestellt zu sein, was die Cybersicherheit betrifft. Diese Selbsteinschätzung steht jedoch im Widerspruch zu den Erfahrungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Claudia Plattner, Präsidentin des BSI, äußerte deutliche Zweifel an der optimistischen Sichtweise der Unternehmen und warnte vor einer gefährlichen Sorglosigkeit.
Die Umfrage, die über 500 Unternehmen in Deutschland umfasste, ergab, dass 15 Prozent der Firmen im vergangenen Jahr von konkreten IT-Sicherheitsvorfällen betroffen waren, bei denen Incident-Response-Teams eingreifen mussten. Diese Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und tatsächlicher Bedrohungslage ist alarmierend. Plattner betonte, dass die BSI-Erfahrungen aus dem Alltag eine ganz andere Sprache sprechen und dass selbst grundlegende Sicherheitschecks oft Probleme aufdecken.
Ein weiteres überraschendes Ergebnis der Umfrage ist, dass nur die Hälfte der befragten Unternehmen von der überarbeiteten Netzwerk- und Informationssicherheitsrichtlinie (NIS2) gehört hat. Diese Richtlinie stellt neue Sicherheitskriterien für Betreiber kritischer Infrastrukturen auf und wird voraussichtlich fast 30.000 Unternehmen in Deutschland betreffen. Die Umsetzung der NIS2-Richtlinie in deutsches Recht ist derzeit in Arbeit, und es wird Druck von der EU ausgeübt, diesen Prozess zu beschleunigen.
Die Nutzung von Cloud-Diensten bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. 79 Prozent der Unternehmen glauben, dass sie ihre Daten ausschließlich in der EU speichern. Doch ob dies tatsächlich der Fall ist, bleibt oft unklar, insbesondere bei der Nutzung großer Cloud-Anbieter. Ein professionelles Datenmanagement ist entscheidend, um die Sicherheit und Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten. Plattner betonte, dass Cloudcomputing heutzutage notwendig ist, aber auch die Einhaltung von Regeln und technischen Möglichkeiten erfordert.
Die Umfrageergebnisse basieren auf einer repräsentativen Erhebung des Marktforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands. Befragt wurden Verantwortliche für IT-Sicherheit, darunter leitende Expertinnen und Experten für Cybersicherheit, IT-Leiter und Mitglieder der Geschäftsleitung. Diese Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen wahrgenommener und tatsächlicher IT-Sicherheit in deutschen Unternehmen und unterstreichen die Notwendigkeit einer verstärkten Sensibilisierung und besseren Vorbereitung auf Cyberbedrohungen.
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