LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass regelmäßige Nutzer von Psychedelika eine veränderte Gehirnaktivität aufweisen, wenn sie über sich selbst nachdenken. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für die psychische Gesundheit haben.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurde untersucht, wie sich der regelmäßige Gebrauch von Psychedelika auf die Gehirnaktivität auswirkt, insbesondere in Bezug auf selbstbezogene Gedanken. Die Forschung, die in der Fachzeitschrift Progress in Neuropsychopharmacology & Biological Psychiatry veröffentlicht wurde, zeigt, dass Menschen, die regelmäßig Substanzen wie LSD, Psilocybin oder DMT konsumieren, eine veränderte Gehirnaktivität aufweisen, wenn sie über sich selbst nachdenken.
Psychedelische Drogen sind bekannt für ihre Fähigkeit, Wahrnehmung, Stimmung und das Selbstbild zu verändern. In den letzten Jahren hat das Interesse an der potenziellen Unterstützung der psychischen Gesundheit durch diese Substanzen zugenommen. Klinische Studien haben gezeigt, dass psychedelisch unterstützte Therapien Symptome von Depressionen, Ängsten und Sucht reduzieren können, oft mit anhaltenden Effekten über Monate hinweg.
Die meisten dieser Forschungen finden jedoch in kontrollierten Laborumgebungen statt. Im Gegensatz dazu nutzen Millionen von Menschen Psychedelika in natürlichen, unkontrollierten Umgebungen. Während große Umfragen gezeigt haben, dass solche Nutzer tendenziell weniger psychische Belastungen und ein besseres emotionales Wohlbefinden berichten, ist wenig darüber bekannt, wie Psychedelika ihre Gehirnfunktion beeinflussen. Die aktuelle Studie zielte darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie die Reaktionen von regelmäßigen Psychedelika-Nutzern und Nicht-Nutzern auf selbstreflektive Gedanken verglich.
Die Forscher rekrutierten Teilnehmer durch polnische Organisationen, die sich mit Drogenpolitik und Schadensminderung befassen. Nach einem Screening-Fragebogen nahmen die Teilnehmer an einer EEG-Studie teil, die ihre Gehirnaktivität während einer Aufgabe zur Selbstreflexion aufzeichnete. Insgesamt wurden zwei unabhängige Datensätze gesammelt: einer von 70 Personen in Warschau und ein zweiter von 38 Personen in Krakau.
Die EEG-Analyse ergab, dass Nicht-Nutzer während selbstbezogener Gedanken stärkere Erhöhungen der Alpha- und Beta-Frequenzen in Gehirnregionen zeigten, die mit der Selbstverarbeitung assoziiert sind, insbesondere im posterioren cingulären Cortex. Psychedelika-Nutzer hingegen zeigten schwächere Erhöhungen in denselben Regionen. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass die Gehirndynamik bei der Selbstreflexion bei Personen, die wiederholt Psychedelika verwendet haben, anders funktioniert.
Die Forscher betonten jedoch die Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse, da die Unterschiede nur in einem der beiden Datensätze auftraten. Die Studie warnt davor, dass andere Faktoren wie Meditation oder Cannabiskonsum die beobachteten Muster ebenfalls beeinflussen könnten.
Die Studie ist eine der detailliertesten Untersuchungen zu den langfristigen psychologischen und gehirnbasierten Unterschieden bei natürlichen Psychedelika-Nutzern. Sie wirft Fragen darüber auf, wie diese Substanzen die Verarbeitung eigener Gedanken beeinflussen könnten, insbesondere solche, die Selbstreflexion, Emotionen und persönliche Bedeutung betreffen.
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