MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie aus Brasilien beleuchtet die faszinierende Verbindung zwischen dem Konsum von Psychedelika und einer reduzierten Angst vor dem Tod. Diese Forschungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die potenziellen therapeutischen Anwendungen dieser Substanzen, insbesondere im Bereich der Palliativmedizin.
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In der jüngsten Studie, die im Journal of Psychoactive Drugs veröffentlicht wurde, wird untersucht, wie der Konsum von psychedelischen Substanzen mit einer geringeren Angst vor dem Tod in Verbindung steht. Die Forscher fanden heraus, dass diese Angst nicht direkt durch die Substanzen selbst, sondern durch die von ihnen geförderten Erfahrungen der Transzendenz gemindert wird. Diese Erfahrungen vermitteln ein Gefühl der Kontinuität über den physischen Tod hinaus, sei es durch spirituelle Überzeugungen oder ein bleibendes Vermächtnis.
Der Tod und die damit verbundene Angst sind universelle Themen, die viele Menschen betreffen. Diese Angst manifestiert sich oft in der Furcht vor Krankheit, Kontrollverlust oder der Vermeidung von Gesprächen über den Tod. Angesichts des wachsenden Interesses an der therapeutischen Nutzung von Psychedelika wollten die Forscher herausfinden, ob Menschen, die diese Substanzen verwenden, tatsächlich weniger Angst vor dem Tod haben als diejenigen, die dies nicht tun.
Die Studie, geleitet von Ana Cláudia Mesquita Garcia von der Staatlichen Universität Campinas in Brasilien, untersuchte 517 Erwachsene aus Brasilien. Die Teilnehmer wurden über soziale Medien und Messaging-Plattformen rekrutiert. Die Forscher verwendeten eine validierte brasilianische Version der Death Anxiety Scale, um die emotionale Reaktion der Teilnehmer auf die Vorstellung des Todes zu messen. Zusätzlich wurde die Death Transcendence Scale eingesetzt, um die Wahrnehmung der Kontinuität über den physischen Tod hinaus zu bewerten.
Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die regelmäßig oder gelegentlich Psychedelika wie LSD, Psilocybin, Ayahuasca und DMT konsumieren, niedrigere Werte auf der Death Anxiety Scale aufwiesen als diejenigen, die diese Substanzen nie oder fast nie verwendet hatten. Besonders religiöse und mystische Erfahrungen spielten eine bedeutende Rolle bei der Reduzierung der Todesangst. Teilnehmer, die an ein Leben nach dem Tod glaubten oder während mystischer Zustände ein Gefühl der Einheit und Verbundenheit erlebten, hatten tendenziell weniger Angst vor dem Tod.
Die Studie legt nahe, dass Psychedelika die Transzendenz des Todes fördern, was wiederum zur Reduzierung der Todesangst beiträgt. Dies deutet darauf hin, dass Menschen von Natur aus spirituelle Wesen sind, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. Spiritualität bezieht sich auf das angeborene Bedürfnis nach Transzendenz, die Suche nach Sinn und Bedeutung im Leben.
Obwohl die Studie neue Einblicke in die Beziehung zwischen dem Konsum von Psychedelika und der Todesangst bietet, gibt es einige Einschränkungen. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die auf selbstberichteten Daten basiert, ist es nicht möglich, eine direkte kausale Beziehung zwischen dem Konsum von Psychedelika und der reduzierten Todesangst herzustellen. Die Stichprobe war überwiegend weiblich und basierte auf einer nicht zufälligen Rekrutierungsmethode, was die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse einschränken könnte.
Zukünftige Forschungen könnten diese Einschränkungen durch die Verwendung vielfältigerer und repräsentativerer Stichproben sowie experimenteller Designs, die die Kausalität besser etablieren können, angehen. Weitere Untersuchungen sind auch erforderlich, um die Mechanismen zu verstehen, durch die Psychedelika die Transzendenz des Todes und die Todesangst beeinflussen.
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